Objekte von: Dorothea Wieck
Dorothea Wieck, gebürtig Dora Bertha Olavia Wieck, war eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin. Sie ist eine Cousine des Geigers und Autors Michael Wieck. Außerdem besteht eine direkte Verwandtschaft zu Clara Schumann.
Wieck besuchte mit zwölf Jahren eine Tanzschule und nahm mit 15 Jahren Schauspielunterricht bei Maria Moissi. Ihr Theaterdebüt gab sie ein Jahr später am Theater in der Josefstadt in Wien, dann spielte sie ein Jahr an den Münchner Kammerspielen in München. Hier wurde die Münchner Filmfirma Emelka auf sie aufmerksam und engagierte sie.
Wieck debütierte 1926 in dem Film Die kleine Inge und ihre drei Väter und trat in einigen Stummfilmen auf. 1928 kehrte sie am Frankfurter Schauspielhaus für drei Jahre auf die Bühne zurück. Allgemein bekannt wurde sie 1931 durch den frühen Tonfilm Mädchen in Uniform. Sie spielt darin das Fräulein von Bernburg, eine hübsche Erzieherin, um deren Gunst die meisten Mädchen buhlen. Die Unterdrückung der erwachenden (lesbischen) Sexualität in einem autoritär und körperfeindlich geführten Internat wird in diesem Film zu einem beeindruckenden Symbol für das konservativ-militärische Erziehungssystem der Weimarer Republik. 1932 gab sie die Gräfin Mariza in der gleichnamigen Operettenverfilmung von Richard Oswald.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ging Wieck nach Hollywood und spielte in zwei amerikanischen Produktionen. Als vermeintliche Nazi-Agentin denunziert, kehrte sie nach Deutschland zurück und übernahm hier wieder Filmrollen. Als gefeierte Schauspielerin war sie mehrmals Tischdame des Reichskanzlers Hitler. Sie stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.
Dorothea Wieck drehte insgesamt etwa 50 Filme. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges spielte sie vorzugsweise Theater und erschien auf der Leinwand nur noch in Nebenrollen. Anfang der 1960er-Jahre zog sie sich fast gänzlich aus dem Filmgeschäft zurück. Sie wohnte lange Zeit in der Künstlerkolonie Berlin, spielte am Deutschen Theater und am Schillertheater in Berlin und an anderen großen Theatern. Sie war auch als Regisseurin tätig und leitete bis 1967 ihre eigene Schauspielschule.
Gelegentlich war sie noch als Gaststar in Fernsehfilmen zu sehen. So spielte sie 1968 die Mörderin in der ersten Folge der Krimiserie Der Kommissar (Toter Herr im Regen). Ihre letzte Fernsehrolle übernahm sie 1973 in einer weiteren Episode dieser Serie (Tod eines Hippiemädchens). 1976 spielte sie in einer Bühnenfassung von Mädchen in Uniform die Oberin.
Wikipedia(Stand 6.3.2024)
Dorothea Wieck wurde am 3. Januar 1908 in der Schweiz geboren. Sie war Schauspielerin, bekannt für Mädchen in Uniform (1931), Gräfin Mariza (1932) und Liselotte von der Pfalz (1935). Sie war mit Ernst von der Decken verheiratet. Sie starb am 19. Februar 1986 in der Bundesrepublik Deutschland.
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