Hermann von Beckerath
- Hermann von Beckerath
1801-1870
GeschlechtMännlich
Beckerath entstammte einer Familie von Textilfabrikanten. 1815 nahm er im Bankhaus Gebrüder Molenaar eine Banklehre auf, wo er 1823 zum Geschäftsführer und 1828 zum Teilhaber avancierte. 1838 begründete er gemeinsam mit dem Geheimen Kommerzienrat von der Leyen eine eigene Bank Beckerath-Heilmann, der er bis zum Ende seines Lebens vorstand. 1844 wurde er Mitglied der Krefelder Handelskammer, 1846 deren Präsident.
Daneben betätigte er sich als Politiker, so wurde er 1836 Mitglied des Gemeinderates von Krefeld und entwickelte sich zu einem der führenden rheinischen Liberalen. Von 1843 bis 1847 war Beckerath als Vertreter des dritten Standes Mitglied des rheinischen Provinziallandtags, seit 1847 des Vereinigten Landtags. 1848/49 gehörte er der Frankfurter Nationalversammlung an und war Mitglied des Verfassungsausschusses. Von August 1848 bis Mai 1849 wirkte er als Reichsfinanzminister. Er war Mitglied des Gothaer Nachparlaments und 1850 des Erfurter Unionsparlaments, 1849 bis 1852 gehörte er der preußischen Zweiten Kammer an und kämpfte vergeblich gegen die reaktionäre Verfassungsrevision. Danach zog er sich resigniert aus der Politik zurück, um nur noch einmal 1858 für kurze Zeit Abgeordneter zu werden. Auf dem Deutschen Handelstag 1862 führte er die Freihandelspartei an und obsiegte über David Hansemann, dessen Platz im Präsidium er einnahm, um aber bereits ein Jahr später freiwillig wieder auszuscheiden.
Literatur
ABD; NDB; DBE;
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_von_Beckerath_%28Politiker%29
Wikisource (ADB): http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Beckerath,_Hermann_von
Ulrich Hettinger, Hermann von Beckerath. Ein preußischer Patriot und rheinischer Liberaler, Krefeld 2010
Jochen Lengemann, Das Deutsche Parlament (Frankfurter Unionsparlament) von 1850. Ein Handbuch: Mitglieder, Amtsträger, Lebensdaten, Fraktionen. München, 2000
Wilhelm Stratmann, Hermann von Beckerath (1801-1870). In: Ottfried Dascher / Everhard Kleinertz (Hrsg.): Petitionen und Barrikaden. Rheinische Revolutionen 1848/49. Münster 1998, S.112-116
Autor: Enno Stahl, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf
SterbeortKrefeld
GeburtsortKrefeld
GND-Nummer116105666