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Objekte von: Bert Neumann

Künstler*inneninfo
Bert Neumann1960 - 2015

Bert Neumann arbeitete nach seinem Abitur 1979 in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz als Bühnentechniker, bevor er in das Fotoarchiv der Abteilung Darstellende Kunst in der Akademie der Künste (Ost) wechselte. 1980 bis 1985 studierte er an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (Abschluß: Diplom für Bühnen- und Kostümbild). Danach wurde er für drei Jahre an das Hans Otto Theater in Potsdam verpflichtet, jedoch wurde der Vertrag nach nur zwei Spielzeiten im gegenseitigen Einvernehmen aufgehoben.

Seit 1988 arbeitete Neumann als freier Künstler. Ins selbe Jahr fiel die erste Zusammenarbeit mit Frank Castorf an der Volksbühne in Berlin, wo sie gemeinsam Schillers Räuber inszenierten. 1989 fand Neumanns erste Ausstellung Werk III Das Schweigen der Sirenen, die er gemeinsam mit dem Maler Volker Mehner erarbeitet hatte, in der Galerie 'Weißer Elefant' statt. 1990 gründete Neumann zusammen mit Lenore Blievernicht und Susanne Schuboth, die nach zwei Jahren in die Niederlande zog, das autonome Grafikbüro 'LSD'. Dieses entwarf in der Folge - vom Programmzettel (statt -heft) bis zum 'laufenden Rad' - das imagebildende Marketing der Volksbühne. Für Wahrzeichen der Volksbühne, wie Signet oder "Bandenwerbung", zeichnete Neumann verantwortlich.

Seit 1992 war er Chef-Bühnenbildner an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Neumann arbeitete in der Folgezeit u. a. mit den Regisseuren Thomas Langhoff, Peter Konwitschny, Christoph Schlingensief und Leander Haußmann zusammen, für dessen Film Sonnenallee er auch die Kostüme entwarf. Kontinuierlich arbeitete Neumann, außer mit Castorf, seit 2000 ebenfalls mit dem Autor und Regisseur René Pollesch zusammen, seit 2003 auch mit Johan Simons. Als Bühnenbildner wirkte Neumann, der bis 2010 neben Castorf Co-Leiter der Berliner Volksbühne war, auch an Theatern wie der Opéra National de Paris und der De Nederlandse Opera, Amsterdam.

Bert Neumann war der erste Raumkünstler des deutschsprachigen Theaters, der geschlossene Räume und daraus resultierend die Großaufnahme (per Video) in das deutschsprachige Theater brachte. Ebenso neuartig war 1999 seine Raumkonstruktion zu den Rosenkriegen von Shakespeare. Im Prater, der zweiten Spielstätte der Volksbühne, baute er für diese Inszenierungen ein "New Globe". Auf dem Bühnenboden, auf den die Zuschauer, von oben aus den einzelnen Logen heraus sich selbst und das Spielgeschehen gleichermaßen beobachtend, hinuntersahen, fungierte ein Teppich als "horizontaler Vorhang", der den Blick in die Unterwelt des Kellers freigab und wieder verhüllte.

Mit der "Rollenden Roadschau" (RRS) der Volksbühne konzipierte Neumann zusammen mit Hannah Hurtzig eine Form der aus dem Theater in die Vororte der Städte hinausgetragenen "Schauspiel-Lust". Auf der EXPO 2000 in Hannover beginnend, tourte die RRS weiter nach Berlin und anschließend über Sao Paulo, Schwedt, Mühlheim und Sofia um die Welt. Die vier Wagen der RRS gastierten zum letzten Mal im September 2011 in Tokyo.

2009 wurde Neumann zum Mitglied der Berliner Akademie der Künste berufen. 2010 stellte Neumann unter dem Titel Setting of a Drama im Wiener Augarten Contemporary aus.

Quelle und weiterführende Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Bert_Neumann [Stand: April 2016]

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4 Ergebnisse
Anton P. Tschechow
28.04.1995 (1994/1995)
Objekttyp Inszenierung
Ödön von Horvath
03.12.2009 (2009/2010)
Michel Houellebecq
19.01.2019 (2018/2019)
Michel Houellebecq
19.01.2019 (2018/2019)
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