Objekte von: Heinrich Anschütz
Heinrich Anschütz studierte ab 1804 an der Universität Leipzig Jura. Daneben besuchte er regelmäßig das Goethetheater in Bad Lauchstädt und das Weimarer Hoftheater (unter der Leitung Johann Wolfgang von Goethes).
Besonders die Gastvorstellungen von und mit Ferdinand Eßlair, August Iffland und Pius Alexander Wolff brachten Anschütz dazu, sein Studium aufzugeben und Schauspieler zu werden.
Mit 22 Jahren konnte Anschütz 1807 am Stadttheater in Nürnberg debütieren: in der Rolle von Adolf von Klingsberg ("Die beiden Klingsberg" von August von Kotzebue). 1810 heiratete Anschütz die Sängerin Josephine Kette, die sich bereits 1817 wieder von ihm scheiden ließ. Bis 1811 wirkte Anschütz in Nürnberg und wurde anschließend für zwei Jahre an das Theater nach Danzig engagiert.
1814 ging Anschütz nach Breslau und war am dortigen Theater bis 1821 unter Vertrag. Von dort holte man Anschütz an das Burgtheater nach Wien, wo er als Schauspieler brillierte und auch viele Jahre als Regisseur arbeitete. 1818 heiratete er in Wien seine zweite Ehefrau, die Schauspielerin Emilie Butenop. Mit ihr hatte er vier Kinder: die Schauspielerin Marie Emilie Auguste Koberwein, den Dramatiker Roderich Anschütz, den Opernsänger Alexander Anschütz und eine Tochter namens Rosa Johanna Wilhelmine. In Wien wurde Anschütz auch Mitglied der literarischen Gesellschaft Die Ludlamshöhle, wo er u.a. mit Castelli, Grillparzer und Salieri in Kontakt kam.
Als anlässlich der Beerdigung Ludwig van Beethovens Anfang April 1827 Franz Grillparzer eine Grabrede verfasste, wünschte sich dieser ausdrücklich Anschütz als Redner. 1857 konnte Anschütz unter reger Anteilnahme des Publikums sein fünfzigjähriges Künstlerjubiläum feiern; seine vierzigjährige Zugehörigkeit zum Burgtheater-Ensemble wurde 1861 groß gefeiert. der österreichische Dramatiker Friedrich Halm verfasste anlässlich dieses Jubiläums ein vielbeachtetes Gedicht über Heinrich Anschütz.
Am 4. Juni 1865 war Anschütz zum letzten Mal auf der Bühne zu sehen: in der Rolle des Musikus Müller.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Ansch%C3%BCtz [Stand: 2009-12-16]