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BEN.B 2015/4 - Der Quacksalber, Frontansicht
Der Quacksalber
BEN.B 2015/4 - Der Quacksalber, Frontansicht
BEN.B 2015/4 - Der Quacksalber, Frontansicht
Foto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)
ObjektnummerBEN.B 2015/4

Der Quacksalber

ObjektbezeichnungPorzellanfigur
Modell von (1727 - 1797)
Hersteller*in (1755-1799)
Datierungnach 1762
Material/TechnikPorzellan, mit Muffelfarben bemalt, Vergoldung
Maße(H x B x T): 21,5 × 13,3 × 8,4 cm
BeschreibungEin Mann steht mit leicht nach vorne gesetztem linken Fuß und rückseitig gestützt von einem aufstrebenden Rocaillenstab auf einem Grassockel, der mit violett- und goldstaffierten Rocaillen eingefasst wird. Neben ihm befindet sich ein kleiner Tisch mit tablettartig eingefasster, quadratischer Platte, auf der ein Affe neben einer Vierkantflasche und einem Kasten mit neun verschiedenfarbigen Fächern Platz genommen hat. Der Mann trägt einen schwarzen Dreispitz auf dem Kopf und ein violettes Halstuch. Er hat eine geöffnete, grüne Jacke über einer weißen Weste. Die Rüschen des Hemdes schauen aus den Ärmeln der Jacke hervor. Sein Beinkleid besteht aus einer grünen, knielangen Hose und weißen Strümpfen. Dazu trägt er an den Füßen schwarze Schuhe mit goldenen Schnallen. In seiner rechten, vorgestreckten Hand hält er eine Tafel mit Farbquadraten, die nicht aus Porzellan gefertigt zu sein scheint und sich an den aufgebrochenen Kanten auseinanderbiegt. Mann und Affe blicken in entgegengesetzte Richtungen und halten jeweils in ihrer erhobenen Linken ein Röllchen. Der Affe ist bekleidet mit einer zartgelben kurzärmeligen Jacke und einem schwarzen Dreispitz. Auch er hält wie der Mann eine Tafel mit farbigen Quadraten in der Hand vor sich. Bekannt ist das Motiv des Marktschreiers auch in der Manufaktur Meißen, wo er als dubioser Wunderdoktor und Quacksalber im pittoresken Gewand charakterisiert wurde – in Frankenthal hingegen tritt der Mann eher seriös auf. Die Vergleichsstücke zeigen den Quacksalber stets mit einem Schälchen in der rechten Hand. Offen bleibt, wie die Farbtafel der Benrather Figur zu deuten ist. Möglicherweise haben wir es mit einem Farben- oder Schminkehändler zu tun.

Bearbeiter: Marius Stiehler
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Keramik
Copyright DigitalisatFoto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)
Literatur/QuellenHanemann, Regina (Hg.): Goldchinesen und indianische Blumen. Die Sammlung Ludwig in Bamberg. Fayence und Porzellan, Petersberg 2010, S. 149 f., Nr. 135;
Hofmann, Friedrich H.: Frankenthaler Porzellan, 2 Bde., München 1911, Nr. 284;
Beaucamp-Markowsky, Barbara: Frankenthaler Porzellan, Bd. 1: Die Plastik, München 2008, S. 345 f., Nr. 182;
WoSwarzenski, Georg: Die Kunstsammlung im Heylshof zu Worms. Beschreibender Katalog. Porzellane, Frankfurt am Main 1927, S. 79, Nr. 361 u. Taf. LXXVI;
Heuser, Emil: Porzellan aus Strassburg und Frankenthal im 18.Jahrhundert, Neustadt an der Haardt 1922 (Faksimile-Nachdruck: Landau 1988), S. 277.
Eigentümer/DanksagungErbengemeinschaft Cordier
Stempel/ZeichenBlaumarke: CT (Ligiert) mit Kurhut, darunter 8 (oder B, unleserlich) Ritzmarke: S 2 Buntmarke: 101 (rot) (alte Inventarmarke?) Position Unter dem Boden
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