ObjektnummerFM.Film.42697
DREILEBEN
Sonstiger TitelDreileben - Eine Minute Dunkel (Christoph Hochhäusler)
Sonstiger TitelDreileben - Komm mir nicht nach (Dominik Graf)
Sonstiger TitelDreileben - Etwas Besseres als den Tod (Christian Petzold)
Datierung2010/2011
BeschreibungEhrgeiziges Projekt der Regisseure Christian Petzold, Dominik Graf und Christoph Hochhäusler, die einer lang gepflegten Diskussion filmische Taten folgen lassen: Verbindender Ausgangspunkt ihrer drei in Inszenierung und Temperament grundverschiedenen Erzählungen ist das Motiv eines geflohenen Sexualstraftäters, der sich in der thüringischen Provinz versteckt. Petzold entwickelt die Liebesgeschichte zwischen einem Zivildienstleistenden und einem Zimmermädchen mit Migrationshintergrund, die nicht an den Straßensperren der Polizei, sondern an sozialen Barrieren scheitert. Ein sprödes Melodram ohne narratives Zentrum, das viel Zeit für die Überwindung räumlicher Distanzen aufbringt; eine komplexe, introvertierte Drift entlang existenzieller Abgründe, wie immer bei Petzold durch minimale Zeichen gesellschaftlich präzise verankert. - Sehenswert ab 16. ((fd / cinOmat) zu Petzold
Eine ehrgeizige junge Polizeipsychologin aus München soll ihre Kollegen bei der Suche nach dem entsprungenen Sexualstraftäter im Thüringer Wald unterstützen. Im Mittelpunkt steht freilich ihre Wiederbegegnung mit einer Freundin, aus der Erinnerungen, Sehnsüchte und Eifersüchteleien resultieren, die zunehmend komplizierter und komplexer werden. Ein vielschichtiges und tiefgründiges, virtuos konzipiertes (Fernseh-)Psychodrama. Während in den beiden anderen Filmen der "Dreileben"-Trilogie Purismus und Konzentration groß geschrieben werden, dominiert bei Grafs Mittelstück eine ausladende, kokett-barocke, mitunter burleske Handlung mit brillant mäandernden Dialogen, wobei am Ende keine Figur ungeschoren davonkommt. - Sehenswert ab 16.
(fd / cinOmat) zu Dominik Graf
Abschließende Episode der "Dreileben"-Trilogie: Christoph Hochhäusler konzentriert sich auf den entflohenen Sexualstraftäter Molesch, seine Flucht aus dem Krankenhaus im Thüringer Wald und sein ziel- und heimatloses, instinktgeleitetes Treiben durchs Unterholz. Ein introvertierter, an Gleichgewichtsstörungen und Tinnitus leidender Kommissar versucht, sich in die Psyche des Flüchtigen hineinzudenken, und stößt dabei auf eine gänzlich andere "Wahrheit". Der visuell intensiv gestaltete, vorzüglich gespielte (Fernseh-)Film wagt eine faszinierende Gratwanderung zwischen psychologischem Kriminaldrama und metaphorischer Überhöhung, die den deutschen Wald zum mythisch-irrationalen Ort verdichtet. - Sehenswert ab 16.
(fd / cinOmat) zu Christoph Hochhäusler
KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Produktionsland
FilmgenreEpisodenfilm
FilmgenreTV-Film
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
FM Filme
2017 / 2018