ObjektnummerP 2005-1208
Runde Silberdeckeldose
ObjektbezeichnungDose
Künstler*in
Unbekannt
Datierungwohl 19. oder Anfang 20. Jahrhundert
Material/TechnikSilber, graviert und punziert
MaßeH 6, D 7,6 cm, Gewicht: 85 Gramm
BeschreibungDiese runde Dose besitzt hat einen gewölbten Deckel, in dessen mittig angelegter runder Reserve ein Widder überwiegend halbplastisch abgebildet ist. Der gesamte Deckel ist durch eine Vielzahl runder, hochstehender Noppen gestaltet, die dreireihig in Kreisanordnungen erscheinen und durch weiteres, ebenfalls in Kreisform gebildetes Dekor ergänzt werden. Die gerade Dosenwandung ist vielreihig verziert, wobei in einem mäanderartigem Rankenwerk Fisch- und Vogeldarstellungen sowie noch andere Landtiere abgebildet sind. Der glatte, undekorierte Dosenstand ist breit, über den runden Dosenkörper hinausgehend auskragend ausgelegt und schräg nach oben zulaufend. Auf dem glatten Dosenboden ist ein mythischer(?) Vogel in einem kreisrunden Medaillon dargestellt.
Solche Deckeldosen wurden in alter Zeit bei ausgesprochen wohlhabenden Menschen in Birma/Burma unter anderem zur Aufbewahrung von Betelnüssen*, Kalk oder Geschmackszusatzstoffen im Zusammenhang des Betelnussgebrauchs beziehungsweise in größerer Ausformung für Sakralhandlungen benutzt und in diesem Zusammenhang für den Transport von Weihegaben eingesetzt.
Diese allein handwerklich, in der Regel im alten Rangun, heute Yangon oder in Mandalay, dem Zentrum des burmesischen Handwerks, produzierten Gebrauchs- wie Kultgegenstände sind heute sehr geschätzte Sammlerobjekte.
Da weder die Tradition der Silberschmiedearbeiten noch die für Asien typische Wiederholung alter Gebrauchsmuster in Birma/heute Myanmar bisher verloren gegangen sind, lässt sich nicht immer eindeutig sagen, wann solche Arbeiten zeitlich einzuordnen sind. Bei diesen Stück dürfte es sich aber wegen der überaus gut gearbeiteten Silberschmiedearbeit um ein altes handeln. Doch ähnliche Stücke wurden selbst noch in den 1970er Jahren in Burma hergestellt.
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Die Samen der Betelnuss-Früchte der in fast allen tropischen Gebieten in Asien vorkommenden Betelnusspalme (Areca catechu) werden überwiegend von Männern konsumiert.
Die für diesen Zweck zerkleinerten Betelnusssamen werden mit auf Blättern aufgebrachtem, gelöschtem Kalk sowie mit Geschmackszusatzstoffen - zum Beispiel mit Pfefferminze oder mit Kau-Tabak vermischt - und über Stunden im Munde gehalten. Der dabei entstehende Speichel ist Rot gefärbt und wird regelmäßig an allen Orten ausgespuckt.
Der Betelnusskonsum hat durch den Wirkstoff Arecolin eine leicht anregende Wirkung, zudem mildert er ein etwaiges Hungergefühl. Der Genuss ist aber vor allem wegen des drohenden Mundschleimhaut- und Zahnverfalls bedenklich und daher potentiell stark gesundheitsschädlich. Nach langem Gebrauch verfärben sich als sichtbares Ergebnis die Zähne tief-schwarz. Dennoch ist der Betelnuss-Gebrauch fast überall in Asien, besonders in ländlichen Gebieten, noch immer sehr populär. W. Alberg
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Alltags- und Gebrauchsgegenstand
Entstehungsort
Copyright DigitalisatKunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
In Sammlung(en)
Institution
Kunstpalast
ProvenienzSchenkung von Prof. Dr. Dr. h. c. Bruno Werdelmann, Ratingen, 25.10.2004
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