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Karl Gottlieb Lück (Modell von), Spanische Musikanten, 1762/1775
Spanische Musikanten
Spanische Musikanten
Foto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)

Spanische Musikanten

ObjektbezeichnungPorzellanfigur
Modell von (1730-1775)
Datierung1762/1775
Material/TechnikPorzellan, mit Muffelfarben bemalt, Vergoldung
Maße(H x B x T): 16,5 × 20 × 16 cm
BeschreibungAus fünf Figuren bestehende Gruppe auf einem von Rocaillen eingefassten, ovalen Sockel mit Grasbewuchs. Obwohl die Gruppe freiplastisch ausgeführt ist, hat sie dennoch eine eindeutige Hauptansicht. Im Zentrum der Komposition sitzt nach links gerichtet auf einem gepolsterten Stuhl mit hoher Lehne eine Harfenspielerin. Sie trägt ein weißgrundiges Kleid mit grünen Blüten und einen schwarzen Rüschenkragen. Ihr Blick richtet sich nach links zu einem neben ihr stehenden Mädchen. Das Notenblatt, welches das Mädchen der Harfenspielerin mit beiden Händen präsentiert, ist abgebrochen. Bekleidet ist das Mädchen mit einer weißen Jacke und einen weißen Rock mit purpurnen und orangefarbenen Streifen. Auf dem Kopf trägt es eine weiße Haube. Rechts steht ein Musiker in eleganter Schrittstellung. Sein Körper ist leicht nach rechts gedreht. Den linken Arm hat er in die Hüfte gestemmt, mit dem rechten Arm hält er ein Jagdhorn. Er trägt eine weiße Jacke, einen Rüschenkragen, ein purpurfarbenes, um die Hüfte geknotetes Tuch, eine schwarze Kniehose, weiße Strümpfe und schwarze Schuhe. Über seinen Oberarm fällt ein schwarzer Umhang. Auf dem Kopf trägt er ein schwarzes Barett. Dem Hornisten gegenüber steht ein Lautespieler. Dieser hat den rechten Fuß auf eine aus dem Sockel wachsende Rocaille gestellt. Sein Blick ist auf die Griffhand am Hals des Instruments gerichtet. Er trägt eine weiße, blau-orange-purpur gestreifte Jacke, einen Rüschenkragen, eine purpurne Kniehose, weiße Strümpfe und schwarze Schuhe. Vor dem Lautenspieler sitzt auf dem Boden ein kleines Mädchen, das erschrocken die Arme hoch reißt, da es von einem kleinen Hund angegangen wird. In der rechten Hand hält das Mädchen einen gelben, halbmondförmigen Gegenstand, möglicherweise ein Stück Kuchen. Das Kleid des Mädchens ist ähnlich gemustert wie das der Harfenspielerin.
Die Porzellangruppe orientiert sich an dem 1730 entstandenen Kupferstich „Les Charmes de la vie“ von Pierre-Alexandre Aveline, der ein heute in der Londoner Wallace Collection befindliches Gemälde Jean Antoine Watteaus seitenverkehrt wiedergibt. Im Vergleich zeigt sich, dass Lück relativ frei mit der Vorlage umging. So hat er zwei Personen weggelassen und die verbliebenen Figuren enger zusammengerückt. Weiter fällt auf, dass in Watteaus Komposition das sitzende Mädchen nicht Harfe, sondern Gitarre spielt und dass der Mann mit dem über die Schulter gelegten Umhang kein Instrument hat. Die Idee, das in Rückenansicht gezeigte Mädchen die Noten für die sitzende Musikerin halten zu lassen, war in der Vorlage noch nicht angelegt. Und für den Lautespieler, der bei Aveline durch die seitenverkehrte Wiedergabe zum Linkshänder mutiert war, wählte Lück eine gänzlich andere Haltung.

Bearbeiter: Michael Overdick
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Keramik
Herstellungsort
  • Frankenthal
  • Rheinhessen-Pfalz
  • Rheinland-Pfalz
  • Deutschland
CopyrightFoto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)
Literatur/QuellenChrist, Alexa-Beatrice: Frankenthaler Porzellan in der Großherzoglich-Hessischen Porzellansammlung Darmstadt, Stuttgart 2006, S. 35, 100, Nr. 11;
Hofmann, Friedrich H.: Das Porzellan der europäischen Manufakturen, Frankfurt am Main 1980, S. 303, Nr. 180.
PublikationenStiftung Schloss und Park Benrath (Hg.): Höfische Kostbarkeiten aus der Frankenthaler Porzellan-Manufaktur in der Sammlung von Schloss Benrath, Wettin 2010, S. 60, 78.
ObjektnummerBEN.B 2006/2
Eigentümer/DanksagungStadt Düsseldorf; Geschenk der "Vereinigung Freunde Schloss und Park Benrath e. V."
Stempel/ZeichenBlaumarke: CT (Ligiert) mit Kurhut, AB Ritzmarke: zwf Position: Innenrand des Sockels
BEN.B 214 - Ländliches Paar
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Jakob Dauthe
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1756/1759
Waldhornbläser
Porzellanmanufaktur Frankenthal
1775
BEN.B 1979/2 b - Leuchter
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1771