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SHINEL

Titel DeutschMantel, Der
Sonstiger TitelSchinjel
Datierung1926
BeschreibungNach Motiven der gogolischen Novellen "Der Mantel" und "Der Newski- Prospekt" Der junge Petersburger Beamte Akakij Akakijewitsch Baschmatschkin trifft auf dem Newskij-Prospekt eine wunderschöne Dame. Er stürzt hinterher, aber die Unbekannte verschwindet in einem der Portale. Von diesem Tag an träumt Baschmatschkin nur noch von dem 'Himmelsgeschöpf", sehnsuchtsvoll in seiner Junggesellenwohnung oder beim Abschreiben von Papieren in irgendeinem Amt. Aber die Hoffnung auf Glück wird zerstört, der Gegenstand seiner Liebe erweist sich als ein gefallenes Mädchen. Es vergehen Jahre erfolgloser, langweiliger Arbeit. Gewaltige Haufen von Papier beschreibt der ewige Titularrat Baschmatschkin. Farblos verläuft auch das persönliche Leben Akakij Akakijewitschs. Die vertanen Jahre hinterlassen ihre silberne Spur nur in seinem gelichteten Haar und dem Preis für seinen zerfressenen Mantel. Plötzlich wird der graue Alltag des Beamten durch einen Traum erleuchtet: er beschließt, sich einen neuen Mantel nähen zu lassen. Emsig ist Baschmatschkin bemüht. Der Mantel ist fertig. Die Kollegen laden Akakij Akakijewitsch zum Tee ein. Zu später Stunde kehrt Baschmatschkin allein nach Hause zurück. Ein leerer Platz. Nach und nach versammeln sich um den verwirrten Beamten unheilverkündende Schatten. Die nächtlichen Räuber nehmen ihm den Mantel ab. Vergebens überhäuft Baschmatschkin die hohen Kanzleien mit Eingaben. Sein demütiges Flehen findet keine Resonanz. Die "bedeutende Persönlichkeit" läßt ihren Zorn an Baschmatschkin aus. Akakij Akakijewitsch geht nach Hause. Die ganze Nacht verfolgen ihn grauenhafte Alpträume. Am nächten Morgen stirbt er. (Sowjetskije chudoshestwennyje filmy, Band 1, Moskau 1961, S.175 f.) Informationen: -Personenmappe: s. Trauberg, Leonid -Filmmappe: s. SCHINJEL s. 5. internationales forum des jungen films; Nr. 2, Berlin 1975; Deutsche Zwischentitelliste: Hinweis: In dieser Übersetzung sind die Texte in der runden fettgedruckten Klammer Hinweise für die Zuordnung des Textes zu den Bildern in dem kursiv gedruckten Text sind Texte aus Beschriftungen wiedergegeben, die aber nicht in den Untertiteln erscheinen. Der Mantel Filmstück à la Gogol Leningradkino 1926 Drehbuch: Jurij Tynjanov Regie: Grigorij Kosinzev Leonid Trauberg Kamera: Andrej Moskvin Jevgenij Michailov Kameraassistent: Boris Spiz Regieassistent: Sergej Schkljarevskij Vladimir Petrov Dimitrij Fischov In den Rollen: des Baschmatschkin Andrej Kostritschkin des Mädchens Antonia Jeremejeva der unbedeutenden Person Alexej Kapler
Der Mantel 1.Teil Es gibt nichts schöneres, als den Newskij Prospekt, wenigstens nicht in Petersburg. Akakij Akakiewitsch Baschmatschkin, ein Beamter, von dem man nicht behaupten könnte, er wäre sehr bemerkenswert (Ladenaufschrift) Buchladen Librairie Apotheke Welch seltsame Typen man auf dem Newskij Prospekt begegnet! Selbst Spitzbuben dürfen da nicht fehlen! (Mann mit Brille und einem dunklen Glas an Treppenaufgang) (Ladenaufschrift links) Friseur (Überdachtes Schild): Pension des Ausländers Iwan Fjodorow Der junge Beamte, der das junge Mächen verfolgte, war dem Gesicht nach noch unbedeutend, dafür aber sehr zielstreb ig (Noch einmal das überdachte Schild): Pension des Ausländers Iwan Fjodorow Pjotr Petrovitsch Ptizyn - ein Gutsbesitzer, der nach Petersburg gekommen ist, um eine uralte Angelegenheit zu bereinigen. Es ist die Person eingetroffen, die in dem Ihnen bekannten Department ein und aus geht. Ihre Sache ist geritzt. (Schriftrolle im Zylinder : Akte 1830) Die Wohnung Baschmatschkins, im 3. Stock, bestand aus einem kleineren Zimmer, ohne jegliche modische Prätentionen (Schreibt mit der Feder): und der unten genannte Major im Ruhestand Fedul Karpytsch Ferdyschtsche ... ...das himmlische Geschöpf... der Major im Ruhestand In der Pension des Ausländers Iwan Fjodorow Und Sie als gebildeter Mensch, kann man von ihnen nicht sozusagen Hilfe erwarten? (Spuckt Wein ins Gesicht) Die ganze Sache ist ein Kinderspiel: Wo in der Akte "Pjotr" steht, da nehmen wir ein Messerchen und ein Federchen, und schon ist überall statt "Pjotr" "Prow" zu lesen. Er ist zwar kein General, aber er steht einem General in nichts nach. Diese Bildung und diese gewichtigen Taten. (Ende Rolle 1) ------------------------------------------------------------------------------------------------------------ (Beginn Rolle 2) Viel Papier, Schmierpapier und feine Bögen, zirkulierten im Geschäftsverkehr eines gewissen Departements.. Die unbedeutende Person machte wieder Station in der Pension. "Eure Sache sieht schlecht aus. Eure Sache liegt bei Baschmatschkin." Ist dort nicht Baschmatschkin? (Mann mit Schal um den Kopf und einglasiger Brille zu Mädchen): Laß Baschmatschkin holen, und wenn er da ist, dann lock' ihn, ködere ihn, und dann frag ihn nach der Akte .... In den Träumen von dem himmlischen Geschöpf. Die Dame, die Sie auf dem Prospekt gesehen haben, hat Ihnen eine Kutsche geschickt und bittet um Ihren Besuch. (Mädchen auf Bett mit Fächer) Unterschreiben Sie bitte! Die Dame, die Sie vorher gesehen haben, bittet Sie zu sich. (Überschrift am Geschäft) Abfälle und Reste (Ende Rolle 2) --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- (Beginn Rolle 3) Es klagt gegen Pjotr Petrow Ptizyns Sohn Foma Fomitsch Vedenjamins Sohn. Betreff: die folgenden Punkte: P.1: Am 26. Tag des Märzes im Jahre 1830 befand sich besagter Gutsbesitzer Pjotr Petrow, der Sohn des Ptizyn, als von mir über alles geschätzte Freund zu Gast bei mir, Foma Fomitsch, dem Sohn Vedenjamins ... Geben Sie mir, Foma Fomitsch, das Mädchen gegen die braune Sau. Sie werden sehen, was sie Ihnen kommendes Jahr für Ferkel wirft. Sie sind selber eine braune Sau, Pjotr Petrovitsch! Eine Sau kann nicht das, was ein Mädchen kann. Wenn ich eine braune Sau bin, dann sind Sie ein Aufständischer und ein türkischer Spion, Foma Fomitsch! (Beamter schreibt mit Feder) Nachdem ich ihm den Tausch meiner Hofmagd Argaféna abgeschlagen hatte, versuchte er tätlich gegen mich, Foma Fomitsch, Vedenjamins Sohn, zu werden wurde jedoch von meinen Hunden vom Hof vertrieben (Mit Messer) Es klagt gegen Pjotr Petrow, Ptizyns Sohn, Foma Fomitsch, Vedenjamins Sohn. Betreff: die folgenden Punkte: P.1: Am 26. Tag des Märzes im Jahre 1830 befand sich besagter Gutsbesitzer Pjotr (Kratzt Pjotr aus) Es wird geklagt gegen P r o w.... Die Blüte der gebildeten Welt versammelte sich nachts in der Pension. Wie konnten Sie an meiner, Pjotrs Stelle den Verblichenen Prow in der Akte vermerken! Dem kann keiner mehr was anhaben. Bedienen Sie sich.... Pjotr! Pjotr und nicht Prow! (Junger Beamter reicht Bschmatschkin Papier) Man beauftragt Sie, einen Bericht zu verfassen. Nein, gebt mir lieber was zum Abschreiben! (Ende Rolle 3) -------------------------------------------------------------------------------------------------
(Beginn Rolle 4) So verwandelte er sich in den ewigen Titularrat Baschmatschkin. Und das Tuch... sozusagen ... Es gibt in Petersburg einen grimmigen Feind aller unbemantelten Beamten. Dieser Feind ist der Frost. Der Schneider Petrowitsch. (In der Schneiderstube) Nein, der läßt sich nicht mehr ausbessern: Eine schlechte Garderobe. Sie brauchen einen neuen ... Und wieviel würde der ....sozusagen ... kosten? Ja gute drei Fünfziger schon. - Hundertfünfzig. - Von da an träumte er von dem neuen Mantel, wie von einer angenehmen Lebensgefährtin. Aber danke, ich habe ... sozusagen ...schon gegessen. Das Mantelkapital. (Aufstellung) Ausgaben Die Wäsche nicht zum Waschen gegeben 2 Monate 3 Tage 00 57 Durchgelaufene Stiefel nicht sohlen lassen 1 00 An den Abenden keinen Tee getrunken 2 05 Kein Tragen der Dienstkleidung außerhalb der Dienstzeit Für treue Dienste erhielt unser Akakij Akakiewitsch sechzig Rubel Gratifikation, eine Schnalle ins Knopfloch und Hämorrhoiden in den Hintern. (Ende Rolle 4) --------------------------------------------------------------------------------------------------
(Beginn Rolle 5) Der feierlichste Tag im Leben des Akakij Akakiewitsch. Ein neuer Mantel! Das muß begossen werden. Das ist kein neuer Mantel, das ist, sozusagen, ein alter Mantel Also gut, dann werde ich anstelle von Akakij Akakiewitsch zum Tee einladen. Ich habe nämlich just heute Namenstag. (Mantelaufnahme von oben nach unten) Der Beamte, der zum Tee geladen hatte, wohnte nicht gerade in der Nähe von Akakij Akakiewitsch. (Ende Rolle 5) -------------------------------------------------------------------------------------------------------
(Beginn Rolle 6) Bald fühlte sich Akakij Akakiewitsch überflüssig in der Gesellschaft. Man hat mir meinen völig neuen ... Mantel ... sozusagen...gestohlen An wen soll man sich da...sozusagen... wenden? An den Revierinspektor? An den Quartalinspektor? (Ende Rolle 6) ----------------------------------------------------------------------------------------------------
(Beginn Rolle 7) Es ist bekannt, daß die bedeutende Person früher eine unbedeutende Person war. Doch aufgrund welcher Verdienste sie bedeutend wurde - darüber ist nichts bekannt. Im Vorzimmer wartet ein Beamter auf Sie. Ah, der kann warten. Ich habe keine Zeit. Dort wartet irgendein Beamter auf Sie ... Befehlen Sie ihn vorzulassen? Ich hätte ein Bitte, Euer Hochwohlgeboren ... Was, sehr geehrter Herr, Sie kennen den Dienstweg nicht? Sie hätten dies beim Sekretär vorbringen müssen ... Sekretäre, Euer Hochwohlgeboren, sind sozusagen ... ein unzuverlässiges Volk... Was, was, was?! Wie können sie es wagen, junger Mann?! (Fällt in Ohnmacht, rennt nach Hause) Im Handumdrehen hatte er eine Angina. Und Sie, Mütterchen, vertrödeln Sie nicht unnütz die Zeit, bestellen Sie ihm sofort einen Kiefernsarg, weil ein Eichensarg für ihn zu teuer wird. Gesichter, eines seltsamer als das andere, erschienen ihm. Hiermit melde ich unter dieser laufenden Nummer den zuständigen Stellen, daß der Titularrat Akakij Akakiewitsch Baschmatschkin wegen Todes aus der Liste gestrichen wurde. A. Baschmatschkin Ende
(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Produktionsland
  • Rossiya
Filmgenre<Spielfilm>
Literatur/QuellenLiterarische Vorlage: Juri Tynjanow, nach den Erzählungen DER MANTEL und DER NEWSKIJ- PROSPEKT von Kikolaj W. Gogol
ObjektnummerFM.Film.21213
Abteilung FM Filme
Silberdeckeldose in Form eines Schwans
Unbekannt
wohl 1. Hälfte 20. Jahrhundert
Objekttyp Inszenierung
Fedor M. Dostoevskij
29.04.2017 (2016/2017)
Programmheft "Die Macht der Finsternis" von Leo Tolstoi. Düsseldorf, 24.11.2012 (2012/2013)
Leo Tolstoi
24.11.2012 (2012/2013)
Objekttyp Inszenierung
Claudio Monteverdi
09.03.2008 (2007/2008)
Programmheft "Don Giovanni" von Mozart. Premiere am 23.9.2004 an der Deutschen Oper am Rhein, O ...
Wolfgang Amadeus Mozart
23.09.2004 (2004/2005)
Wolfgang Amadeus Mozart
21.09.1996 (1996/1997)