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POSTRIZINY

Titel DeutschKURZGESCHNITTEN
Titel DeutschKurzgeschnitten
Datierung1980
BeschreibungDer Film erzählt seine Geschichte im Zeitkolorit der "Goldenen Zwan- ziger Jahre, die er mit ironischer Optik durchleuchtet und dabei mit leichter Hand vom nostalgischen Flitter entstaubt. Sie beginnt mit der deftigen Vorbereitung für ein Schlachtfest (nichts für Kinder!), das der vom modernen Fortschritt inspirierte Brauereiverwalter Francin und seine unternehmungslustige Frau Marja für die Inspizienten seines Betriebs veranstalten. Bei dampfendem Kesselfleisch, saftigen Würsten und Bierlaune sollen die Honorationen aus ihrem kleinstädtischen Tradi- tionsschlaf geweckt werden und mit Appetit auch Francis Neuerrungs- pläne schlucken, was auch gelingt. In die gesättigte Zufriedenheit der kleinstädtischen Alltagsidylle platzt Francins Bruder Pepin hinein, ein lebenslustiger, sauffreudiger Flickschuster und Aufschneider, den nicht die Arbeit, sondern das Vergnügen juckt. Mit seiner nervtötenden Stimm- gewalt schreckt er die Bewohner auf. Für Marja, die ihrem überschäu- menden Temperament allzu gern die Zügel locker läßt, kommt der ruhe- störende Übermut gerade recht. Zusammen mit Popin klettert sie auf der Feuerleiter in schwindelnder Höhe den Fabrikschornstein hoch, Aben- teuerlust im wehenden Rock, während unten Katastrophensturm bläst und die alamierte Feuerwehr mit aufgespanntem Sprungtuch umsonst zittert. Der verwirrende Spuk beruhigt sich wieder zur allseitigen Zufrie- denheit, nachdem Marja sich bei einem ausgelassenen Tanz den Fuß verletzt. Ihre Energien werden für eine Weile stillgelegt, ihr Flirt kann keinem mehr den Kopf verdrehen und Fancis übernimmt tatkräftig das häusliche Kommando. Eine Tracht Prügel für Marja scheint unmißver- ständlich anzudeuten, daß das gestörte eheliche Gleichgewicht der Energien wieder ins Lot kommt. Die Überführung der Brauerei ins ge- lobte Land des technischen Fortschritts, der alles zum Wohl der Menschen verkürzt, Arbeitszeit, Wege, Entfernungen und Verbindungen, löst im ganzen Städtchen eine Euphorie besonderer Art aus. Freilich dämmern auch schon düstere Vorahnungen, weil niemand einen tele- graphischen Apparat bedienen kann! Mit rasantem Eifer wird nun alles kurzgeschnitten: Tisch- und Stuhlbeine, Pferde- und Kuhschwänze, Röcke, Bärte und Haare, auch Marjas wallende Mähne wird kurzgestutzt. aus: film-dienst, Nr. 24, 1981
(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Produktionsland
  • Ceskoslovensko
Filmgenre<Spielfilm>
ObjektnummerFM.Film.19302
Abteilung FM Filme