ObjektnummerFM.Film.18908
PICCADILLY
Titel DeutschNachtwelt
Regie
Ewald André Dupont
(1891 - 1956)
Datierung1929
Beschreibung"Der mitreißende Film des deutschen Regisseurs E.A. Dupont gilt als Schwanengesang auf den Stummfilm. ARTE zeigt die restaurierte Fassung des Meisterwerks in Erstausstrahlung. Valentine Wilmot ist Besitzer des Londoner Szene-Nachtclubs 'Piccadilly'. Seine Freundin Mabel, einst Star des Hauses, ist mittlerweile zu alt für den Job geworden und ihr Partner Victor ist zur Hauptattraktion avanciert. Eines Nachts gibt es in dem Etablissement einen Aufruhr. Die Gäste beschweren sich, weil das gesamte Personal des Clubs den improvisierten Tanz der jungen chinesischen Angestellten Sho-Sho verfolgt. Sho-Sho wird daraufhin entlassen. Als Victor London Richtung Amerika verlässt, um dort weiter Karriere zu machen, versucht sich Mabel im 'Piccadilly' mit einer Solo-Show. Die Zuschauer sind sichtlich gelangweilt. Valentine muss etwas tun, um das Image seines Nachtclubs zu retten. Er bietet seiner gefeuerten Küchenhilfe Sho-Sho eine Stelle als Tänzerin an. Es wird ein Riesenerfolg. Das Publikum tobt vor Begeisterung. Mabel wird klar, dass auch ihr Freund Valentine sich Sho-Shos Charme nicht entziehen kann. Tatsächlich beginnen die beiden eine Affäre. Als Mabel Sho-Sho anfleht, ihr Valentine zurückzugeben, kommt es zu einem heftigen Wortgefecht. Am nächsten Tag wird Sho-Sho tot aufgefunden. Als erster gerät Valentine unter Verdacht... Ewald André Duponts 'Piccadilly - Nachtwelt' ist ein für das Kino der 20er Jahre besonders gelungenes Beispiel filmischer Kunstfertigkeit. (Premiere am 30.10.29 in London). ARTE zeigt den legendären Stummfilm als Erstausstrahlung in einer restaurierten Fassung. Sie feierte mit neuer musikalischer Untermalung von Neil Brand, der seit 20 Jahren Stummfilme begleitet, am 3. Oktober 2003 ebenfalls in London Weltpremiere. Bereits die Anfangseinstellung zeigt ein außergewöhnliches visuelles Gespür in den Kamerabewegungen, im Schnitt und in der Verwendung von Spiegeln, Schatten, Gläsern und schimmernden Oberflächen. Das Ergebnis ist von extremer Dynamik. Die unterschiedlichen Atmosphären des glitzernden Tanzsaals im Nachtclub sind perfekt visualisiert und in den Sequenzen, die im Londoner Chinesenviertel Limehouse spielen, erhält der Zuschauer Einblicke in eine verstörend fremde, geheimnisvolle Welt. Charles Laughton gibt hier in einer kleinen Rolle als Gast im Club sein Film-Debüt. Anna May Wong kreierte als Sho-Sho in diesem Film ähnlich wie Louise Brooks in 'Die Büchse der Pandora' von G.W. Pabst einen neuen Typ des Vamps. Der Regisseur Ewald André Dupont (1891 - 1956) arbeitete zunächst als Journalist in Berlin und war der erste deutsche Filmkritiker. 1916 begann er mit 'Mein ist die Rache' (Regie: Rudolf Meinert) Drehbücher zu schreiben, bevor er ins Regiefach wechselte. Bekannt wurde Dupont in Deutschland mit 'Die Geier-Wally' (1921) und 'Das alte Gesetz' (1923).'Varieté' brachte ihm 1925 erstmals internationale Anerkennung. In den USA wurde der Film zum Kassenschlager und war seinerzeit einer der größten Erfolge des deutschen Films in den USA. Von der US-Fachzeitung 'Film Daily' wurde Dupont seither in der Liste der 'ten best directors' geführt. Von 1916 bis 1932 schrieb und inszenierte Dupont an die 50 Filme, die er überwiegend in Deutschland realisierte. Etwa drei Viertel dieses Werkes sind verschollen." (arte TV-Magazin, Dezember 2003, S. 45)KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Produktionsland
Filmgenre<Spielfilm>
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
FM Filme
Utagawa Hiroshige
Wohl zwischen 1857–58
1955-1992