ObjektnummerFM.Film.15660
MAT
Titel DeutschMutter, Die
Sonstiger TitelMatj
Datierung1926
BeschreibungKurzkritikDie Tragödie einer Arbeiterfamilie im Rußland des Jahres 1905: Während sich der seelisch labile Vater resigniert einer reaktionären Organisation anschließt, unterstützt der rebellische Sohn Pawel die revolutionären Forderungen der Arbeiterbewegung; die Mutter scheitert bei der Vermittlung der unversöhnlichen Standpunkte. Als der Vater getötet und Pawel verhaftet wird, stellt sie sich auf die Seite der Aufständischen: Eine Großkundgebung der Arbeiter gibt Pawel Gelegenheit, aus dem Gefängnis zu entkommen; er stirbt auf der Flucht, die Mutter inmitten der Demonstranten, die von Soldaten massakriert werden. Pudowkins Stummfilmadaption des Gorki-Romans bedient sich auf geniale Weise dramatischer, lyrischer und agitatorischer Ausdrucksmittel, die zu musikalischen Strukturen organisiert sind und in einer furiosen Hymne auf die Macht der revolutionären Veränderung gipfeln. Obwohl die private Geschichte in symbolischer Verknappung zur politischen Parabel stilisiert wird, bleiben die eindrucksvollen Bildmetaphern Bestandteil der Handlung und lassen den Darstellern Raum zur psychologischen Vertiefung von Charakteren, die weit mehr als bloße sozialistische Modelltypen sind. Erster Teil von Pudowskis Revolutions-Trilogie, gefolgt von "Das Ende von St. Petersburg" (1927) und "Sturm über Asien" (1928). - Ab 14.
(fd / cinOmat)
"Der Untergang einer Familie im zaristischen Rußland: Nilowna, die Mutter, ist vorzeitig gealtert. Von ihrem Sohn der dem Anschein nach ein Müßiggänger ist, fühlt sie sich tief enttäuscht. In Wahrheit aber arbeitet Pawel mit den Sozialdemokraten zusammen und nimmt von ihnen sogar 'Waffen entgegen, die den Arbeitern helfen sollen, wenn ihnen beim nächsten Streik Repressalien drohen. Pawel versteckt diese Waffen unter den Brettern des Fußbodens, wo die Mutter sie entdeckt. Derweil läßt sich der Vater für einige Gläser Wodka von Provokateuren ankaufen die am nächsten Tag die Anführer eines geplanten Streiks fangen wollen. Im Verlauf dieser Provokation wird der Vater erschossen, während Pawel nach Hause entfliehen kann. Polizisten dringen darauf ins Haus ein und sichern Straffreiheit zu, wenn die versteckten Waffen ausgeliefert werden. Arglos vertraut die Mutter der Polizei, doch als daraufhin Pawel zur Zwangsarbeit verurteilt
wird, empört sie sich offen und schlägt sich auf die Seite der politisch engagierten Arbeiter und will auch am kommenden 1. Mai an einer Demonstration teilnehmen. Während dieses Protestmarsches kommt es im Gefängnis zu einem Aufstand und Pawel gelingt die Flucht. Er schließt sich den demonstrierenden Arbeitern an, wird aber schließlich von einer Kugel der heranstürmenden Kavallerie tödlich getroffen. Da übernimmt seine Mutter die Fahne der Arbeiter, doch wird wenig später auch sie ein Opfer des Militärs. Aus dem Atlas Schmalfilm - Katalog 1972 weitere Informationen: s. FILM, Jan. 1966
(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
FilmgenreDrama (Film)
FilmgenreLiteraturverfilmung
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
FM Filme