ObjektnummerFM.Film.14428
LISSY
Regie
Konrad Wolf
(1925 - 1982)
Drehbuch
Konrad Wolf
(1925 - 1982)
Datierung1957
Beschreibung1932. Lissy - das ist das hübscheste Mädchen vom Tabakstand des Automatenbüfetts "Quick" in der Joachimsthaler Straße, beim Kurfürsten- damm. Zuhause im Wedding heißt sie Liesbeth Schröder. Für sie ist ihr Job auch ein Sprungbrett für die Flucht aus dem dumpfen Hinterhausmilieu. Denn Lissy ist hübsch und gefällt den Männern. - Als sie dem flotten Fredi Fromeyer die Hand fürs Leben reicht, sieht sie sich schon als gutsituierte Angestelltengattin. Doch schneller als das Geld für Wohnung und Möbel ist der Junge da; schlimmer noch: Fromeyer wird in der großen Krise arbeitslos. Und er, der Kleinbürger, verfällt den Naziparolen, wählt die SA-Karriere, zu der ihn ein schmieriger Schulkamerad von einst ver- führt. Es kommt die "Machtergreifung", es kommt der Aufstieg, auch für Lissy aus der Müllerstraße. Bis sie eines Tages ihrem Bruder Paul wiederbegegnet, der nun die braune Uniform trägt statt der der Jungkommunisten. Haben sich beide verlaufen in dieser wirren Welt? - Tage später steht Lissy an Pauls Grab. Klassenkämpfer, auch übergelaufene, kann die SA nicht brauchen. Also wurde ein "Märtyrer" gemacht... Lissy wendet sich ab, sie kennt nun ihren Weg. "Lissy wußte jetzt: man kann einsam sein und doch nicht verlassen". aus: Konrad Wolf, Kommunist und Künstler Hrsg. PROGRESS Film-Verleih, Berlin 1985
(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
"Nach der Machtergreifung der Nazis 1933 erkennt eine lebensfrohe Berliner Arbeitertochter, daß die Flucht in eine kleinbürgerliche Ehe nicht ausreicht, um in dieser Zeit Anstand und Menschenwürde zu bewahren. Politische und soziale Zeithintergründe sind zwar aus einseitig kommunistischer Sicht geschildert, aber der suggestiv fotografierte und vorzüglich montierte Film ist zeitlos und in hohem Maße diskussionswert."
(fd, Band L - N, S. 3477)
KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
FilmgenreDrama (Film)
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
FM Filme