ObjektnummerFM.Film.6255
DRUCKSACHE 1499
Regie
Vincent van Berg
Kamera
Werner Schmidt
Ton
Gerd Thielscher
Erwähnt
Dr. Anna Siemsen
(18.01.1882 - 22.01.1951 (2))
Datierung1959
Beschreibung"Dieser Dokumentarfilm thematisiert die Einführung in die Schulgeldfreiheit, die Ende der 50er-Jahren in NRW von der Politik eingeführt wurde. Die Spielhandlung erzählt von dem jungen Jochem, der dank der 'Drucksache 1499' die höhere Schule besuchen wird. Zunächst ist er ausgeschlossen, weil seine Eltern das Geld nicht investieren können. Der Film beginnt mit Aussichten auf Essen mit Fachhäusern, Kirchen (Sankt Ludgerus, Essener Münster, Alte Synagoge, Hauptbad u.a.), Parkplätzen. Bemerkenswert ist, dass Essen und nicht Düsseldorf als authentische schöne deutsche Stadt für den Film genommen wird. Es wird nach der musikalischen Einführung im Off gesprochen und auf die Fenster einer Schule gezoomt. Im Klassenraum der Jungenschule lehrt der Professor Englisch. Die Kinder haben alle dieselbe Frisur und eine ähnliche Kleidung (lange Hose und Pullover). Nach dem Klingeln laufen alle Jungs die Treppe herunter. Sie werden aus der Froschperspektive gefilmt und man hört das laute Klappern. Draußen warten Jochem, das hellblonde Haar durcheinander, kurze Hose und Socken. Er wird geschubst. Er rennt durch die Stadt und wiederholt mit einem Echo bis zur Erschöpfung: "Ich werde nie eine 6 bekommen, ich werde studieren. Ich werde Arzt, Rechtsanwalt, Professor, Pilot, Architekt, Kapitän, Direktor... Bei jedem Beruf wird derselbe Mann in der jeglichen Rolle inszeniert. Das Kind wird aus der Vogelperspektive gefilmt, während er die Straße überquert und ins Drahthaus (für den Fachverband der Drahtindustrie in Düsseldorf-Golzheim 1951-52 gebaut) reingeht. Eine kleine Passage schildert die Welt, die sich schnell umwandelt. Dazu werden Männer gezeigt, die in der Industrie arbeiten. Eine kurze Szene zeigt die Eltern von Jochem zu Hause, die Frau am Herd, der Mann liest in der Neuen Ruhr Zeitung einen Artikel über die Schulgeldfreiheit und bekommt die Hoffnung, dass sein tüchtiges Kind davon profitieren kann. Es geht im Ständehaus weiter, der Landtag NRW. Dort werden u.a. Kant und Beethoven beispielhaft genannt, die aus armen Verhältnissen kamen. Die Politikerin, Pazifistin und Pädagogin Anna Siemsen wird zitiert. Der Junge sitzt mit seinem Schullehrer im Publikum oben. Dann laufen sie durch das Ständehaus und besuchen ein Abgeordneter im Büro, der von seiner ähnlichen Situation erklärt. Am Ende kommt Jochem pfeifend in die Schule. Auf der Tür steht "Eintritt frei!" Die Tür wird geschlossen." Quelle: Océane Gonnet, Filmmuseum Düsseldorf, 2023.KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Dargestellter Ort
Produktionsland
Filmgenre<Dokumentarfilm>
In Sammlung(en)
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
FM Filme