ObjektnummerBEN.B 1983/3
Schäfer in den Bergen
ObjektbezeichnungPorzellanfigur
Modell von
Karl Gottlieb Lück
(?) (1730-1775)
Hersteller*in
Porzellanmanufaktur Frankenthal
(1755-1799)
Datierungnach 1762
Material/TechnikPorzellan, mit Muffelfarben bemalt, Vergoldung
Maße(H x B x T): 42 × 21,2 × 21,3 cm
BeschreibungGrundgerüst der Figurenkomposition bildet eine pyramidale Felsformation, die in einem kahlen Baum gipfelt. Sie ist spärlich bewachsen mit Bodengestrüpp und einzelnen Blumen. Auf diesem Gebilde verteilen sich mehrere Figuren. Obgleich die Gruppe rundplastisch angelegt ist, lassen sich zwei gegenüberliegende Hauptansichtsseiten unterscheiden. Die eine Seite zeigt im unteren Bereich drei weiß-braun gescheckte Lämmer, die auf der Felsformation herumklettern und äsen, sowie einen Schäfer, der ein viertes auf seinen Schultern trägt. Dieser ist bekleidet mit schwarzem Hut, schwarzem Halstuch, einer weißen, zugeknöpften Weste, grüner Kniehose, weißen Strümpfen und schwarzen Schuhen mit blauen Schleifen. Er trägt das Lamm mit dessen Kopf auf seiner rechten Schulter und sein Blick geht Richtung Boden. Im oberen Bereich, auf der linken Seite stützt sich eine Schäferin mit dem linken Arm auf einem der Felsvorsprünge ab. In der rechten Hand hält sie einen Korb mit einem Krug und Lebensmitteln. Sie trägt einen gelben Hut mit violettem Blumenschmuck, ein eng geschnürtes Mieder, einen grünen Rock und eine weiße Schürze mit Streublumendekor. Des Weiteren trägt sie schwarze Schuhe mit Schnallen. Ihr Blick geht hinauf zu einem am Fuße des Baumstammes sitzenden Dudelsackspieler, der sich ihr zuwendet. Der Dudelsackspieler trägt einen schwarzen Hut mit blauem Blumenschmuck, einen weiß-rot gestreiften Einteiler, einen grünen Umhang sowie weiße Strümpfe. Vor ihm steht ein hoher, weißer Krug. Zu seiner Linken sitzt ein schwarz-weißer Hund auf einer Felsnase.
Auf der anderen Seite finden sich vier weitere Lämmer, ein Wanderer, eine Schäferin und ein Flöte spielender Schäfer. Der Wanderer ist bekleidet mit schwarz-blauem Hut, schwarzem Halstuch, weißer, zugeknöpfter Weste, einem braunen, umgehängten Rucksack, gelber Hose und schwarzen Stiefeln. In der rechten Hand hält er einen Wanderstock, mit dem linken Arm stützt er sich auf einem Fels ab. Sein Blick geht Richtung Dudelsackspieler auf der Vorderseite. Rechts unten sitzt eine Schäferin mit einem Korb auf ihrem Schoß. Sie trägt einen gelben Hut mit blauem Blumenschmuck, ein weißes Kleid mit blauem Streublumendekor und darüber eine weiße Weste. Sie blickt hinauf zu einem Schäfer, der ihr auf einer Flöte vorspielt. Er trägt einen schwarzen Hut, schwarzes Halstuch, einen weißen Mantel und eine schwarze Hose. Die schwarze Flöte hält er mit beiden Händen. Zu seinen Füßen steht ein weiteres Lamm.
Für die Bergschäfergruppe wurden offenbar bereits vorhandene Modelle, die ursprünglich als Einzelfiguren konzipiert waren, zu einer neuen Komposition vereint.
Bearbeiterin: Alina Reichelt
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Keramik
Herstellungsort
Copyright DigitalisatFoto: Walter Klein, Jochen Stapel
Literatur/QuellenKurpfälzisches Museum Heidelberg: Das Kunstwerk des Monats Dezember 2002, Sammlungsblatt; http://www.buehler-hd.de/landeskunde/rhein/hd/km/kdm/dez02.htmHofmann, Friedrich H.: Frankenthaler Porzellan, 2 Bde., München 1911, Nr. 521;
Die Kunst Porcelain zu machen. Frankenthaler Porzellan 1755–1800, hg. von Edgar J. Hürkey, Frankenthal 2005, S. 154, S. 174, Nr. 174);
Overdick, Michael, Frankenthaler Porzellan. Geschichte, Motive, Dekore, in: Stiftung Schloss und Park Benrath (Hg.): Höfische Kostbarkeiten aus der Frankenthaler Porzellan-Manufaktur in der Sammlung von Schloss Benrath, Wettin 2010, S. 14–54, hier: S. 35 ff.
PublikationenStiftung Schloss und Park Benrath (Hg.): Höfische Kostbarkeiten aus der Frankenthaler Porzellan-Manufaktur in der Sammlung von Schloss Benrath, Wettin 2010, S. 84.
In Sammlung(en)
Institution
Stiftung Schloss und Park Benrath
Abteilung
Museum Corps de Logis
Stempel/ZeichenBlaumarke: CT (Ligiert) mit Kurhut
Position: Unter dem Sockel
Porzellanmanufaktur Frankenthal
nach 1762