ObjektnummerBEN.B 1974/8
Kaffeekanne mit Jäger und fliehender Hirschkuh
ObjektbezeichnungKaffeekanne
Hersteller*in
Porzellanmanufaktur Frankenthal
(1755-1799)
Datierungnach 1762
Material/TechnikPorzellan, Purpur bemalt, Vergoldung
MaßeHöhe: 24 cm
Höhe (ohne Deckel): 20,4 cm
Durchmesser (Kannenöffnung): 6,5 cm
Durchmesser (max): 14,6 cm
(H x D) (Deckel): 5,2 × 7,5 cm
BeschreibungDie Kaffeekanne mit glatter Wandung hat eine Birnenform mit einem geraden schlanken Hals. Der Schnabelausguss ist geradlinig gestaltet. Der Kannenhenkel hat dagegen eine mehrfach geschwungene Form mit zur Kanne weisender Daumenauflage. Die Kanne steht auf drei schmalen, leicht konkav geschwungenen Füßen. Der hohe kuppelförmige Deckel schwingt an der Kante leicht nach außen, den Knauf bildet eine liegende Birne mit frei stehendem Stiel.Höhe (ohne Deckel): 20,4 cm
Durchmesser (Kannenöffnung): 6,5 cm
Durchmesser (max): 14,6 cm
(H x D) (Deckel): 5,2 × 7,5 cm
Deckelrand, Kannenrand, Tülle und Henkel sind mit einem schmalen Goldrand umzogen. Kanne sowie Deckel tragen purpurfarbene Malereien mit Jagdmotiven, die in abgewandelter Form auf Stiche von Johann Elias Ridinger (1698–1767) zurückgehen. Die eine Seite der Kannenwandung zeigt in einer Landschaftsinsel einen Jäger auf einer Waldlichtung, der aus dem Schutz zweier nah beieinander stehender Bäume auf eine fliehende Hirschkuh zielt. Sein Jagdhund stellt dem Tier nach. Ein weiterer Jäger ist in der Rückansicht zu sehen, wie er hinter einem Felsen kniend das Jagdhorn bläst. Im Hintergrund deuten einige, in einem blasseren Purpurton gehaltene Bäume den Wald an. Das Motiv orientiert sich an einem Stich von Johann Elias Ridinger („Der Anstand auf die Rehe“, Thienemann 1856, Nr. 37 (siehe Eintrag Literatur/Quellen)), allerdings wurde das Motiv verändert. Der charakteristische, zielende Jäger zwischen den Bäumen sowie die Hirschkuh wurden übernommen, die beiden schießenden Jäger im Vordergrund wurden auf der Kanne durch den Jäger hinter dem Felsen ersetzt. Die Bildinsel auf der anderen Seite der Kannenwandung zeigt die Parforcejagd. Im Vordergrund springt ein Hirsch in den links durch einen Baumstamm und Unterholz angedeuteten Wald, während er von zwei Jagdhunden gestellt wird. Im Hintergrund ist ein Jäger zu Pferd zu sehen, der dem Hirsch und den Hunden nachfolgt. Auch dieser Stich basiert auf einer Vorlage Ridingers: „Eine Hirschjagd im Wasser von Walde umgeben.“ (Thienemann 1856, Nr. 10 (siehe Eintrag Literatur/Quellen))
Um die Hauptmotive herum befinden sich vereinzelte, zum Hals hin kleiner werdende Streublumen und unter der Tülle ein größeres Rosenbouquet. Die Tülle trägt an der Verbindung zur Kanne Malereien in Form von kleinen Blättern. Der Deckel zeigt einen Jäger mit Hund im Unterholz, der mit der Flinte in der Hand hinter einem Baum steht und einem davonfliegenden Vogel nachschaut.
Bearbeiterin: Maya Voss
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Keramik
Herstellungsort
Copyright DigitalisatFoto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)
AusstellungsgeschichteWeißes Gold von Fürstenhöfen, 05-09.04, Schloss Brühl
Literatur/QuellenThienemann, Georg August Wilhelm: Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen großen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 10, 37.PublikationenMarkowitz, Irene: Frankenthaler Porzellan in Schloß Benrath. Geschirre und Gefäße (Stadtgeschichtliches Museum Düsseldorf. Schloß Benrath, Bildheft 4), Düsseldorf 1989, Nr. 21;
Stiftung Schloss und Park Benrath (Hg.): Höfische Kostbarkeiten aus der Frankenthaler Porzellan-Manufaktur in der Sammlung von Schloss Benrath, Wettin 2010, S. 131.
In Sammlung(en)
Institution
Stiftung Schloss und Park Benrath
Abteilung
Museum Corps de Logis
Stempel/ZeichenBlaumarke: CT (Ligiert) mit Kurhut
Ritzmarke H I
Position: Unter dem Boden