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Bild nicht vorhanden für Caspar Johann Nepomuk Scheuren (Künstler*in), Ruine des Altenberger Doms von Südwesten bei Mondschein, 1878

Ruine des Altenberger Doms von Südwesten bei Mondschein

ObjektbezeichnungZeichnung
Künstler*in (DE, 1810 - 1887)
Datierung1878
Material/TechnikBleistift, Feder, aquarelliert, mit Deckweiß gehöht, auf bräunlichem Karton
MaßeBlattmaß: 41,8 x 56,4 cm
BeschreibungCaspar Johann Nepomuk Scheuren erhielt von seinem als Zeichenlehrer tätigen Vater eine gründliche Ausbildung, ehe er an der Düsseldorfer Akademie in die Landschaftsklasse von Johann Wilhelm Schirmer wechselte. Viele seiner Werke thematisieren die durch Sagen berühmten Gegenden des Rheins. Bereits Ende der 1830er-Jahre gab er die Ölmalerei zugunsten von fein gezeichneten und kolorierten Ansichten auf, in denen Landschaft, Figuren und oft auch Ornamente fantasievolle Verbindungen eingehen. Studienreisen führten den Künstler immer wieder an den Rhein, in die Niederlande, nach Bayern, Tirol und Oberitalien. Im Jahr 1855 wurde Scheuren Professor an der Düsseldorfer Akademie.
Der Altenberger Dom, eine malerisch gelegene ehemalige Zisterzienserabtei, etwa 20 Kilometer von Köln entfernt, wurde nach der Säkularisation 1815 durch einen Brand stark beschädigt, doch ab 1835 wieder aufgebaut. Carl Friedrich Lessing und Schirmer entdeckten 1827 auf einer gemeinsamen Wanderung der Charme der verfallenen Kirche, die ab 1834 auch Scheuren immer wieder als Motiv beschäftigte. Lange nach dem Wiederaufbau ist sie hier weiterhin als verfallene Ruine wiedergegebene, sowie auch die Flusslandschaft im Hintergrund der Fantasie des Künstlers entspringt.
Scheuren ging es in seinem Spätwerk nicht mehr darum, die Realität abzubilden, sondern sie poetisch zu übersteigern. Hier dient die Kirchenruine in Form eines Versatzstückes als entscheidender Stimmungsträger für die vom Mondlicht erhellte, mit Rehen belebte spätromantische Landschaftskomposition. Ausgangspunkt der großformatigen Darstellung sind frühe Naturstudien. Im Besitz des Altenberger Dom-Vereins haben sich zwei Tuschezeichnungen auf Transparentpapier erhalten, auf denen einzelne vom Künstler übernommene Partien in Rot nachgezeichnet wurden. Pausen als Zwischenstufen des künstlerischen Arbeitsprozesses waren in Düsseldorf eine durchaus geläufige Praxis.

GL
KlassifikationGrafik - Zeichnung
EntstehungsortDeutschland
Ausstellungsgeschichte15.10.2020 - 24.05.2021
Düsseldorf, Kunstpalast: Caspar David Friedrich und die Düsseldorfer Romantiker

17.12.2012 - 31.03.2013
Madrid, Museo Nacional del Romanticismo: Espejos del alma. Paisaje romantic alemán

25.03.1977 - 10.06.1977
Bergisch-Gladbach, Altenberger Dom-Verein e.V.: Altenberg im 19. Jahrhundert
Literatur/QuellenCaspar David Friedrich und die Düsseldorfer Romantiker, Ausst.-Kat. Düsseldorf/Leipzig, Dresden 2020, Kat. 38, S. 83

Caspar Scheuren. Leben und Werk eines rheinischen Spätromantikers, hrsg. v. Wolfgang Vomm, Petersberg 2010, Abb. 82, S. 68

Los Espejos del Alma. Paisaje alemán en el romanticismo, Ausst.-Kat. Museo Nacional del Romanticismo, 2012, Nr. 16

Ausst.-Kat. Bergisch Gladbach, 2010, S. 68ff., Abb. 82

Marita Pfeiffer, Zerstörung, Neubewertung und Wiederaufbau mittelalterlicher Kirchenbauten im 19, Jahrhundert am Beispiel der Klosterkirche in Altenberg, in: Gärtner, Ulrike (Hg.): Klostersturm und Fürstenrevolution. Staat und Kirche zwischen Rhein und Weser 1794/1803, Dortmund 2003, S. 294-300

Angesichts der Natur. Positionen der Landschaft in Malerei und Zeichnung zwischen 1780 und 1850, Ausst.-Kat. Düsseldorf 1995, S. 148

Kat. Ausst. Bergisch Gladbach, 1994, Kat. 18, Abb. 26

Die Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts. Düsseldorfer Malerschule. Die erste Jahrhunderthälfte, hrsg. v. Hans Albert Peters, bearb. v. Ute Ricke-Immel, Düsseldorf 1978, Bd. 3/1, Kat. 1058

ObjektnummerK 1938-26
Institution Kunstpalast
Charakterkopf "Gähner"
Franz Xaver Messerschmidt
ca. 1775
Josephine sie ruhe in Frieden
Caspar Johann Nepomuk Scheuren
1885
Gotische Kirchenruine
Carl Blechen
ca. 1829–1831
Bauernhäuser an einem Berghang
Caspar David Friedrich
1799
Feldkapelle
Andreas Achenbach
o.J.
Wolfgang Kliege, Häuser der Tiere, 1988
Wolfgang Kliege
1988
Jörg Immendorff
Hans Albers, 1988
Jörg Immendorff
1988/1998