Doppelhenkelvase mit "persischem" Reiter

ObjektbezeichnungVase

Entwurf Émile Gallé (Nancy 1846–1904 Nancy)

Ausführung Burgun, Schverer & Co. (1704‒1969)

ProvenienzSchenkung Helmut Hentrich (1905 - 2001)

Datierung1884

Material/TechnikKräftiges rauchbraunes Glas, optisch geblasen. Beidseitig abgeflachter Körper. Henkel frei angesetzt. Geätzter Blattrankendekor mit braun erscheinendem, ehemals vergoldeten Fond.

EpocheHistorismus

MaßeH 28,7 x D 24,5 cm

BeschreibungDekor: Eingestreute Nachtfalter, Fledermäuse und Eule in Silbergelb, teilvergoldet. Mehrpassreserve der Vorderansicht mit geschwärztem, zum Teil beriebenen Grund. Zaumzeug und Satteldecke des Pferdes rot- und goldgesäumt. Jacke und Hut des Reiters in Silbergelb. Kleinere Reserve der Rückseite mit dekorativem Rankenkreuz in Silbergelb auf braunschwarzem Grund. Am Mündungskragen Rankenwerk in dunkelrotem und milchig violettem Reliefemail. Gestupftes Gold an Mündung und Henkeln.

Atelierstück "demi riche" oder "Grand Genre". Vermutlich geschaffen für die 8. Ausstellung der Union Centrale des Arts Décoratifs 1884 in Paris. Frühe Ausprägung einer Form, die in der Fabrikware bis in die 1920er Jahre in mehreren Größen und mit unterschiedlichem Dekor Bedeutung behält; vgl. hier Kat. Nr. 334, 336 (Hilschenz-Mlynek/Ricke 1985); Garner 1979, S. 103 u.a.
Weitere Stücke mit islamisierendem Dekor z.B. Schmoll 1980, Kat.Nr. 197, 198; Brunhammer/Nishizawa 1980, Kat.Nr. 90; Klesse/Mayr 1981, Kat.Nr. 114.
Eine Bleistiftabreibung der hier verwendeten Spitzenmusterschablone aus dem Atelier der Glashütte in Meisenthal bei Klesse 1982, Abb. 81; das Motiv des "Persischen Reiters" in Abb. 76-80 und Kat.Nr. 92-94, 96-97.

Klassifikation3D Kunst - Glaskunst

EntstehungsortMeisenthal, Lothringen, Frankreich/Deutsches Reich

Entstehungsort