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Brief von Wilhelm Schmidtbonn
Korrespondenz von Wilhelm Schmidtbonn an Maria Hertz
Brief von Wilhelm Schmidtbonn
Brief von Wilhelm Schmidtbonn

Korrespondenz von Wilhelm Schmidtbonn an Maria Hertz

ObjektbezeichnungBrief
Absender*in (DE, 1876 - 1952)
Empfänger*in
Datierung1936
Beschreibung"Liebe Maria, dein Brief hat uns auf das Tiefste entsetzt und erschüttert. Welch ein plötzliches und schreckliches Unglück für dich! Möchtest du nur die Kraft finden, den Kopf hoch zu halten! Wie gut, dass du wenigstens Erich und Ruth in der Nähe hast, sodass du nicht ganz allein bist. Wie kam denn dieses Schreckliche so schnell? War dein Mann schon länger krank? Mit dem Amulett hatte ich dich nicht richtig verstanden. Meine Karte mit den allerherzlichsten Wünschen war doch ein besseres Amulett als das Buch. Und dann wussten wir keine Adresse mehr und warteten auf die Angabe einer neuen. Wir sind ganz erschüttert und fühlen mit dir, obwohl wir ja auch durch die Härte des Lebenskampfes viel durchmachen und die Sorge vor der Existenz und der Zukunft uns immer mehr in Besitz nimmt. Wir sind gerade in der Übersiedlung, da die Schweiz zu teuer ist und die Einnahmen immer Kleiner werden. Schreibe uns bitte bald über dein Ergehen und deine Pläne. Wäre es nicht am besten für dich, vorläufig einmal dort zu bleiben? Du hast doch immer Erich in der Nähe und mehr Möglichkeiten. In Europa wird es doch immer verwirrter und alles fürchtet sich vor dem Krieg. Werden dir denn die Eltern deines Mannes beistehen? Liebe Maria, verzweifele nicht, so schwer es ist. Du musst deinem Leben eine neue Gestalt geben, wenigstens den Versuch und den Anfang damit machen, so bitter und schwer es ist. Schreibe bald, an unsere bisherige Adresse, da wir ja auch noch nicht wissen wohin u wie meine Gesundheit einen Klimawechsel aushält. Wir trauern mit dir und umarmen dich innig und tröstend. Dein W."
KlassifikationArchivalie - Korrespondenz
Anzahl/Art/Umfang1 eigenhändiger Brief mit Unterschrift
PostamtLocarno
ObjektnummerHHI.94.5036.462b