ObjektnummerTMIN_1927-1928 Düsseldorf11
Dybuk
UntertitelDramatische Legende in drei Akten von An-Ski
Autor*in
Salomon An-ski
(1863 - 1920)
Theater
Habima (Moskau)
(gegründet 1917)
Regie
Evgenij Bagrationovič Vachtangov
(1883 - 1922)
Datierung04.11.1927 (1927/28)
BeschreibungInhalt: Chanan, ein verträumter, armer Jeschiwa-Student ist in Lea verliebt, wird jedoch von ihrem Vater wegen seiner Armut zurückgewiesen. Als der Vater ankündigt, dass er seine Tochter nach langem Zögern dem Bewerber Menasche versprochen hat, stürzt Chanan tot zu Boden. Seinen Händen entfällt das Buch des Raziel.
Einige Monate später soll Lea Menasche heiraten. Wie ortsüblich tanzt Lea vor der eigentlichen Zeremonie mit den eingetroffenen Bettlern. Sie erzählt ihrer alten Amme Frieda, der tote Chanan sei ihr im Traum erschienen. Es folgt ein Besuch des heiligen Grabes im Zentrum von Brinitz. Hier ruhen eine Braut und ein Bräutigam, die während der Pogrome 1648, angeführt von Bohdan Chmelnyzkyj, unter der Chuppa ermordet wurden. Am Grab lädt Lea die Seelen ihrer verstorbenen Vorfahren zum Fest ein. Als Menasche während der Zeremonie den Schleier der Braut hochheben will, stößt sie ihn zurück – aus ihr schreit eine Männerstimme. Der Abgesandte erklärt, sie sei von einem Dibbuk besessen.
Der Zaddik Esriel von Miropol übernimmt die Aufgabe, bei sich zu Hause die Tochter des reichen Händlers von ihrem Geist zu befreien. Doch der Dibbuk weigert sich, der Aufforderung Folge zu leisten. Esriel erkennt ihn, bezeichnet ihn als Chanan und ruft ein rabbinisches Gericht auf, ihn mit einem Bann zu belegen. Der Gerichtsvorsitzende Rabbi Samson erklärt, dass ihm im Traum der Geist Nissans, des Vaters von Chanan, erschienen sei und den Vater Leas anklagt, weil er verantwortlich für den Tod seines Sohnes Nissans sei. Der Prozess wird auf den nächsten Tag verschoben.
Vor Gericht erscheint die Seele Nissans und spricht durch Rabbi Samson: Nissan und Leas Vater seien gute Freunde gewesen und hätten gelobt, dass wenn der eine Vater eines Sohnes und der andere Vater einer Tochter würde, diese einander heiraten sollten. Nissan verstarb ein Jahr nach der Geburt seines Sohnes Chanan, doch dieser gelangte nach Brinitz und verliebte sich in Lea. Nissan beschuldigt den Vater Leas, durch seine Zurückweisung Chanan in die Verzweiflung getrieben zu haben, worauf sich dieser der „anderen Seite“ zugewandt habe. Das Gericht spricht Leas Vater vom Vorwurf des Gelübdebruchs frei, da niemand über ein ungeborenes Geschöpf verfügen kann, trägt ihm jedoch auf, die Hälfte seines Besitzes den Armen zu überlassen und täglich das Kaddisch für Nissan und Chanan zu beten.
Während der heilige Esriel einen dramatischen Exorzismus unter Zuhilfenahme eines Widderhorns und schwarzer Kerzen ausführt, verlässt der Dibbuk schließlich Leas Körper, und sie liegt entkräftet am Boden. Die Hochzeit mit Menasche wird vorbereitet. Lea spricht mit dem Geist Chanans und gesteht ihm, sie habe ihn seit dem ersten Anblick geliebt. Ihre Seele verlässt ihren Körper, und Lea und Chanan sind im Tode vereint.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Dibbuk [Stand: April 2024]
Klassifikation(en)
Spielstätte
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungFremdes Gastspiel
Institution
Theatermuseum & Dumont-Lindemann-Archiv
Abteilung
TM Inszenierung