ObjektnummerHHI.2016.G.1001.896
Korrespondenz von Therese aus dem Winckel an Unbekannt
Absender*in
Therese aus dem Winckel
(DE, 1784 - 1867)
Empfänger*in
Unbekannt
<Ludwig Büschenthal>
Datierungo. D.
BeschreibungTranskription:Noch erscheint mir unser gestriges Wieder-
sehen wie ein Traum. Guter Ludwig, und
ist dieser plötzliche Wechsel der Empfindun-
gen, den ich gestern erfuhr, nicht ein neuer
köstlicher Beweis, wie wunderbar die Vorsicht
oft in einem Augenblick, unsere bängsten
Sorgen und Zweifel vernichtet? Wahrlich ich
würde den für einen albernen Schwätzer ge
halten haben, der mich gestern noch, mit den
unwahrscheinlichsten Ereignissen mit Deiner
Erscheinung, hätte beruhigen wollen. Laß‘
uns also beruhigter durch diesen Wink, neue
Hoffnung auf eine frohe Zukunft fassen.
Ich schreibe Dir dieses, ohne Dein versprochenes Billet
gelesen zu haben, aber ich verspreche Dir im
Voraus, daß ich alles heilig besorgen werde, und
Du vielleicht noch durch mich besorgt wissen willst.
Erhältst Du in einigen Tagen keinen Brief
von meinem Schwager, so ist es kein Beweis,
daß man bei der Polizey kein Hindernis zu
machen wüßte, und daß es sich
gewendet hat. Beruhige Dich, zu deiner Be-
ruhigung, wenn Du vielleicht 8 Tage lang ohne
Nachricht bleiben solltest.
Und nun, mein Theurer, mein geliebter Freund,
sag ich Dir auf gewiß baldiges Wiedersehen,
ein kurzes Lebewohl. Gott begleite und,
segne Dich, mein guter, guter Ludwig.
-Eben brachte man mir Deinen
Lieben, lieben Brief, o wie freut‘
er mich! Sei ruhig mein Theurer,
es wird gewiß alles gut, und
bald gut werden, schone nur
Deine Gesundheit und vergiß
nicht Deine
ewigtreue Freundin
Therese
Ich schreibe Dir
diesen Brief
ohne Adresse.
KlassifikationArchivalie - Korrespondenz
Anzahl/Art/Umfang1 eigenhändiger Brief mit Unterschrift
Institution
Heine-Institut und Schumann-Haus
Abteilung
HH Schriftstellernachlässe