Selma Lagerlöf
Verfasser*in
Selma Lagerlöf
(SWE, 1858 - 1940)
Datierungca. 1920
BeschreibungTranskription:I.
Selma Lagerlöf, schwedische Schriftstellerin,
ist im Jahre 1858 auf dem Gute Marbacka in
Wärmland geboren. Obgleich sie früh Anlage zur
Dichtkunst zeigte, wurde sie von den Verhältnissen
zunächst in andere Bahnen gedrängt. Sie absolvierte
das königliche höhere Lehrerinnenseminar in Stock-
holm, nahm 1885 eine Stelle als Lehrerin an der
höheren Töchterschule in Landskrona in Schonen
an und harrte in diesem Berufe zehn Jahre aus.
Schon im Jahre 1890 wurde ihr ein von der Zeitschrift
"Idun" ausgesetzter litterarischer Preis für einige
Kapitel, die sie 'aus "Gösta Berlings Saga" nannte,
zuerkannt. Im folgenden Jahre, 1891, erschien ihr
erstes Buch, "G ö s t a B e r l i n g, eine Erzählung aus dem
alten Wärmland", das ihr viele Freunde verschaffte
und 1894 ein Band Novellen, "Unsichtbare Bande".
Der König von Schweden und sein jüngster Sohn, Prinz
Eugen, beehrten sie jetzt mit einem Reisestipendium und
Die Schriftstellerin ging auf längere Zeit nach dem Ausland.
die Schularbeit verließ sie auf immer, um sich der
Schriftstellerei mit voller Hingabe zu widmen. Ihre nächsten
Werke waren: "Wunder des Antichrist", 1897 (Roman), "Ingrid" (durchgestrichen)
II
Eine Herrenhofsaga. Königinnen von Kungaballa.
S. L.fs berühmtestes Werk ist "Jerusalem"
(Roman in 2 B. 1901, 1902), das sie nach einer Reise nach
Palästina, um einige von religiöser Schwärmerei ge-
griffenen, dorthin gezogenen Dalekarlier zu besuchen,
verfasste. In den folgenden Jahren herausgegebene
Bücher sind: "Christuslegende" (1904), eine längere Novelle
"Herrn Arnes Schatz" (1904) und "Sage von einer Sage" (1908).
Mehrere Jahre war Selma Lagerlöf damit beschäf-
tigt, ein geogrphisch-naturhistorisches Lesebuch für
die Kinder Schwedens zu verfassen, womit sie vom
allgemeinen schwedischen Volksschullehrerverein
beauftragt war. Ihr Buch erschien 1906-1907 und
trägt den Titel: Wunderbare Reise des kleinen Nils
Holgersson."
Unter anderen Ehrenbeweisen hat S.L.f die grosse
goldene Medaille der Schwedischen Akademie bekommen.
Bei dem Linnaeus-Jubiläum 1907 wurde sie zu Doct.
phil. h.c. an der Universität zu Upsala ernannt, und
im Jahr 1909 wurde ihr der litterarische Nobelpreis
zuerkannt.
S. L.fs Werke sind, ausser in Deutschland, auch in Däne-
mark, Island, Finland, Russland, England, Nord-Amerika, Brasilien,
Spanien, Portugal, Frankreich, Schweiz, Italien, Ungarn und Böhmen
übersetzt. Sie zeichnen sich für eine geniale Phantasie,
eine erhabene Identität und einen leichten Optimismus aus.. Am
meisten rühren die Erzählungen, wenn S.L-f sich auf altem,
heimischen Boden bewegt.
S. L.f lebt im Winter in Falun
in Dalekarlien (=Dalarna). Ihre Sommer bringt sie auf dem Familien-Gute
Marbackka in Warmland zu, nachdem sie es von
den fremden Besitzern zurückgekauft hat.
KlassifikationArchivalie
Anzahl/Art/Umfang1 eigenhändiger Manuskript mit Streichungen
ObjektnummerHHI.2016.G.1001.489
Institution
Heine-Institut und Schumann-Haus
Abteilung
HH Schriftstellernachlässe
