Bernd Alois Zimmermann
Zimmermann wuchs im ländlich-katholischen Milieu der Eifel auf.
Ab 1929 besuchte er die katholische Privatschule im Kloster Steinfeld, wo er sich erstmals systematisch mit Musik auseinandersetzte und den Grundstein für seine enorme literarische Bildung legte. Als 1936 die Privatschulen in Deutschland von den Nationalsozialisten geschlossen wurden, wechselte Zimmermann auf ein staatliches katholisches Gymnasium in Köln, wo er 1937 das Abitur ablegte. Im gleichen Jahr leistete er seinen Reichsarbeitsdienst ab und schrieb sich zum Wintersemester 1937/38 an der Hochschule für Lehrerausbildung in Bonn ein.
Er begann im Wintersemester 1938/39 das Studium der Schulmusik, Musikwissenschaft und Komposition an der Hochschule für Musik Köln. 1940 erfolgte die Einberufung zur Wehrmacht, aus der er im Herbst 1942 wegen einer schweren Hautkrankheit entlassen wurde. Er nahm das Studium wieder auf, dessen Abschluss sich durch Kriegsende und Nachkriegswirren bis 1947 verzögerte. Bereits seit 1946 war Zimmermann als freischaffender Komponist tätig, überwiegend für den Rundfunk. Von 1948 bis 1950 nahm er an den Kranichsteiner/Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil, unter anderem bei René Leibowitz und Wolfgang Fortner, und arbeitete 1950-52 als Lektor für Musiktheorie am Musikwissenschaftlichen Institut der Kölner Universität.
1957 bekam Zimmermann ein Stipendium für die Villa Massimo in Rom und übernahm 1958 als Nachfolger von Frank Martin eine Kompositionsprofessur an der Kölner Musikhochschule, wo er das Seminar für Bühnen-, Film- und Rundfunkmusik begründete. In den 1960er Jahren etablierte er sich als erfolgreicher Komponist: Er wurde mit mehreren namhaften Preisen ausgezeichnet (1960 Großer Kunstpreis von Nordrhein-Westfalen, 1966 Kunstpreis der Stadt Köln), erhielt 1963 ein zweites Stipendium für die Villa Massimo und wurde 1965 Mitglied der Berliner Akademie der Künste). Einen Ruf als Kompositionsprofessor an die Berliner Hochschule der Künste lehnte er 1968 ab.
Zum Ende des Jahrzehnts verstärkten sich bei Zimmermann depressive Tendenzen und führten zu einer psychischen Krise, hinzu kam ein sich schnell verschlimmerndes, inoperables Augenleiden. Am 10. August 1970 nahm sich der Komponist das Leben.
Seine Oper Die Soldaten erlebte 1965 ihre erfolgreiche Uraufführung, nachdem sie mehrfach (u.a. von Wolfgang Sawallisch) wegen enormer personeller und musikalischer Anforderungen als "unspielbar" abgelehnt worden war. Eine Neueinstudierung 1969 unter der Mitwirkung Zimmermanns wurde ein überwältigender Erfolg. Im Rahmen der RuhrTriennale erlebte die Oper 2006 und 2007 in der Bochumer Jahrhunderthalle eine von Publikum und Kritik gefeierte Neuinszenierung durch David Pountney mit den Bochumer Symphonikern unter Generalmusikdirektor Steven Sloane. 2008 wird die Inszenierung beim Lincoln Center Festival in New York gezeigt.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Alois_Zimmermann [Letzter Zugriff: 2008-08-28]