Willi Fährmann
Willi Fährmann wurde am 18. Dezember 1929 in Duisburg geboren. Sein Vater stammte aus Ostpreußen. 1946 begann Fährmann zunächst eine Lehre als Maurer, holte dann aber das Abitur an einer Abendschule nach. Es folgte ein Pädagogik-Studium in Münster und Oberhausen. Ab 1953 arbeitete er als Lehrer an einer Volksschule in Duisburg, 1963 wurde als Schulleiter nach Xanten berufen. Ab 1972 war er Schulrat, was er bis zu seiner Pensionierung blieb. Er starb am 25. Mai 2017 in Xanten.
Fährmann engagierte sich aktiv in der katholischen Jugendarbeit. Er war Mitglied des P.E.N.
Willi Fährmanns Kinder- und Jugendbücher haben weltweit eine Auflage von mehreren Millionen. Sie wurden in viele Sprachen übersetzt, unter anderem ins Schwedische, Englische, Ungarische, Niederländische, Spanische, Dänische, Französische, Kroatische, Japanische und Hebräische.
Seine größten Erfolge waren Bücher wie "Das Jahr der Wölfe" (1962), "Kristina, vergiss nicht" (1974), "Der lange Weg des Lukas B." (1980), "Der überaus starke Willibald" (1983).
Fährmanns besondere Leistung war es, inhaltlich anspruchsvolle Themen wie Krieg und Nationalsozialismus für die Jugendliteratur aufzugreifen. Auch zeitaktuelle Fragen wie die Situation polnischer Spätaussiedler (Kristina, vergiss nicht) oder historische Familien-Entwicklungen im Wandel der politischen Verhältnisse (Bienmann-Saga) wurden an die jugendliche Leserschaft vermittelt, wobei der Autor im Sinne einer historisch-politischen Aufklärungsarbeit klare Position gegen Krieg und Barbarei, insbesondere gegen den nationalsozialistischen Ungeist bezog. Fährmann trug diese Anliegen jedoch ohne erhobenen Zeigefinger, sondern in klarer und nüchterner Darstellung vor. Damit erwarb er sich das Verdienst, die Jugendlichen als Adressaten ernst zu nehmen, was sich auch in der ästhetisch und stilistisch hochwertigen Gestaltung seiner Werke niederschlug, die daher als eigenständige "Sprachkunstwerke" für Kinder und Jugendliche anzusehen sind.