Samuel Beckett
Samuel Barclay Beckett war ein irischer Schriftsteller. Sein bekanntestes Werk ist das Drama Warten auf Godot. Beckett schrieb seine Werke sowohl auf Englisch als auch auf Französisch.
Er studierte am Trinity College in Dublin romanische Sprachen, bevor er 1928 als Dozent für Englisch nach Paris ging. Dort machte ihn Thomas MacGreevy mit James Joyce bekannt und unterstützte diesen zeitweilig bei der Arbeit an Finnegans Wake. Zwischen 1928 und 1932 verweilte er mindestens acht Mal in Kassel bei Familienangehörigen, bei der Familie seines Onkels William ("Boss") Sinclair, wo er sich in seine Kousine Peggy verliebte (sie wurde wenig später das Vorbild für Smeraldina in Becketts erstem Roman "Traum von mehr bis minder schönen Frauen").
Beckett begann selbst das Schreiben und veröffentlichte erste Gedichte und Kurzgeschichten. Nach dem Tod des Vaters 1933 wurde Beckett von Depressionen befallen, er verließ Paris und lebte einige Zeit in London.
1937 kehrte er nach Paris zurück, wo er im selben Jahr seine zukünftige Frau kennen lernte, Suzanne Deschevaux-Dumesnil. Er sollte sie allerdings erst 1961 heiraten. Während des Zweiten Weltkriegs schloss er sich der französischen Résistance an. Nachdem seine Widerstandszelle an die Gestapo verraten wurde, musste er 1942 aus Paris fliehen, bis Kriegsende tauchte er in einem Dorf in Südfrankreich unter. Nach dem Krieg wurde er zu einem der bekanntesten Vertreter des absurden Theaters. 1969 erhielt er den Nobelpreis für Literatur für sein 1953 uraufgeführtes Stück Warten auf Godot. Bei der Preisverleihung ließ er sich vertreten.
Neben Dramen schrieb Beckett auch Gedichte, mehrere Romane, Hör- und Fernsehspiele sowie einen Film betitelt "Film" (1965, Regisseur: Alan Schneider, Hauptdarsteller: Buster Keaton).
Becketts charakteristische Szenarien und Figurenkonstellationen zeigen zumeist Situationen, die von Aussichtslosigkeit, Lethargie und Resignation geprägt sind. Die Rollentexte seiner Figuren tendieren im Laufe der Zeit zunehmend zu Wiederholungen bei minimalen Sinnvarianzen, zur Ereignislosigkeit, zur Leere. Seine Protagonisten, in den Theaterstücken oft nur zwei, die sich in diesen unabsehbaren Dialogen ergehen, bezeugen dabei Becketts scharfen Sinn für Komik. Diese Kombination sorgt für beklemmende Faszination, die seine Bühnenstücke alles andere als langweilig macht.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Samuel_Beckett