Skip to main content

Otto Eckmann

Names
  • Otto Eckmann
BiographyKünstlername: Eckmann, Otto
Thieme-Becker-Name: Eckmann, Otto [Quelle: ThB10, 1914]
Weitere Namen: Eckmann, Otto [Quelle: Feddersen, 1984]
Eckmann, Otto [Quelle: Ries, 1992]
Eckmann, Otto [Quelle: Rump, 1912]
Eckmann, Otto [Quelle: Flemig, 1993]
Eckmann, Otto [Quelle: DA IX, 1996]
Geschlecht: männlich
Künstler. Beruf: Maler ; Graphiker ; Zeichner ; Buchgestalter ; Schriftgestalter ; Kunstgewerbler
GEO-Nachweis: Deutschland
Staat: Deutschland
Geburtsdatum: 1865.11.19
Geburtsort: Hamburg
Todesdatum: 1902.06.11
Todesort: Badenweiler
Erwähnungsort: München ; Berlin
Fundstelle: AKL XXXII, 2002, 108

Artikel aus AKL XXXII, 2002
Vita: Eckmann, Otto, dt. Maler, Zeichner, Graphiker, Buch- und Schriftgestalter, Entwerfer für angew. Kunst, *19.11.1865 Hambugest. 11.6.1902 (Tuberkulose) Badenweiler. Bruder des Malers Helmuth E.
Biogramm: Nach kaufmänn. Lehre Besuch der KGS in Hamburg und Nürnberg, zw. 1885-90 Stud. An der KA München (Reisen: u.a. 1887 Skandinavien, 1888 Holland). Tätig in München, 1897-1901 Prof. für ornamentale Malerei an der Kgl. KGS Berlin. - E. begann A. der 80er Jahre zu zeichnen und malte zunächst stimmungsbetonte düstere Lsch., die sich um 1890 einschl. der Figurenbilder impressionist. Aufhellten und bald unter dem Eindruck des Symbolismus dekorativ verfestigten. Der bereits als Kolorist gerühmte und ausgezeichnete Maler (1894 Gold-Med. für sechsteiligen Gem.-Zyklus Die vier Lebensalter, 1893/94) war entschlossen, sich künftig den "lebensnäheren" Gebieten der angew. Kunst zu widmen. Dazu angeregt wurde er u.a. von der Arts and Crafts-Bewegung, von jap. Farb-Hschn. Des Hamburger MKG, von Justus Brinckmann und Friedrich Deneken. 1894 ließ er seine Gem. und Zchngn als "künstler. Nachlaß" bei R. Bangel in Frankfurt am Main versteigern. Zunächst stark an die jap. Vorbilder angelehnt (meist zeichner. Vorbereitete Farb-Hschn. Wie Drei Schwäne auf dunklem Gewässer, 1895; Entwurfs-Zchng und zwei beidseitig genutzte Druckstöcke im MKG Hamburg), entwickelte sich E. aber bald zum Pionier der floralen Richtung des dt. Jugendstils. Dabei wirkten Hauptvertreter der engl. Stilkunst (Aubrey Vincent Beardsley u.a.) und die Auseinandersetzung mit den Leistungen von Henry van de Velde impulsgebend. Mit phantasievoll abstrahierten, aus der Natur entlehnten "Flächenkörpern" in kräftigen Farben und weich schwingenden Linien (Laub, langstielige Pflanzen, Blumen, Tiere, bes. Schwäne, Wasser und Rauchbewegungen) entstanden um 1900 zahlr. Vignetten und Buchschmuck. Damit setzte E. in nur knapp einem Schaffensjahrzehnt mit erstaunl. Produktivität Maßstäbe. Im Reformbemühen gegen den Historismus gilt das bes. für die Buch- und Werbegraphik. Über sie wurden E.s künstler. Qualitäten rasch bek., die bei seinen Epigonen jedoch bald verflachten. Von E. stammen Schutzumschläge, Einband- und Titel-Gest., Zierleisten, Vignetten, Initialen, Vorsatzpapiere, Schrift und bes. Ill. Für die Zss. Pan (1895-1900) und Jugend (v.a. 1896/97) sowie Buch-Gest. für zahlr. Bek. Dt. Verlage (S.Fischer, Schuster & Löffler, Bruns, Cotta, Diederichs, Fontane, Hirth, Hirzel, A. Koch, Reimer, Scherl, E.A. Seemann). Außerdem entwarf er auch Kat. Für Ausst. Und Verlage (z.B. 1901 für S.Fischer), Kalender-Bll., Prospekte und Werbematerial für die Industrie (Vereinigte Smyrna-Teppich-Fabriken, 1899; Wilkesche Hutfabrik Guben, 1900; AEG Berlin, 1900-02; Helioss Elektrizitäts-AG, Köln, um 1900; Stollwerck-Schokolade, 1902). Als innovative Leistung gilt die neue, von keinen Vorläufern abgeleitete ausdrucksvolle Eckmannschrift, 1900 (gegossen in der Schriftgießerei Rudhard, später Klingsporsche Schriftgießerei; 1902 ergänzt durch die Fette E-Type). Neben Plakaten, Exlibris (u.a. mehrere für Emil Uhles, 1897), Menü-Karten u.a.m. sowie gelegentl. Dekorationsaufträgen wie das schablonierte Wandbild im Ruderclubhaus Wiking, Berlin-Niederschöneweide, oder Glasfenster für das Kaiser-Wilhelm-Mus. Krefeld (1898) entstanden auch industriell genutzte Dekors für Tapeten (z.B. für die Fa. H.Engelhard, Mannheim) und Fliesen (Fa. Villeroy & Boch, Mettlach). Schließl. Fertigte E. bed. Textil- und Gobelinentwürfe (in geringen Stückzahlen ausgef. In Hautelisse-Technik in der von J. Brinckmann 1886 gegr. Scherrebeker Webschule). Neben vegetabilem (Weiher im Mondschein, um 1897) und figurativem Dekor (Das Märchen, 1899/1900) spielten Tiermotive eine bes. Rolle, z.B. in E.s berühmten Hw. Fünf Schwäne, 1897 (Karton im SM Flensburg). E. entwarf auch kunstgewerbl. Gegenstände wie Leuchter, Schmuck, Keramik- und Metallgefäße, Spiegel, Lampen, Mobiliar und ganze Inneneinrichtungen (u.a. 1897/98 zahlr. Entwürfe für das Arbeits-Kab. Des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen im Neuen Pal. Darmstadt; 1899 Kab. Der dt. Kaiserin Auguste Viktoria auf der Jacht Iduna). - Vergleichsweise gering blieb E.s freies Kunstschaffen. Zahlr. Erh. Skizzenbücher der frühen Jahre (im MKG Hamburg allein 16) weisen den scharfen Beobachter aus. Während Zchngn in fast allen Techniken und Graphik der 90er Jahre ihm v.a. der Ideenerkundung und Stilformulierung dienten, kehrte er kurz vorm Tode wieder zur Lsch.-Malerei zurück. - E. gehört neben Hermann Obrist, Richard Riemerschmid, August Endell und Peter Behrens auch als Lehrer und Autor zu den Hauptvertretern des dt. Jugendstils. Lovis Corinth porträtierte ihn 1897 (Hamburg, KH). Werke nach E.s Entwürfen befinden sich in zahlr. Europ. Museen.
Werke: BERLIN, Kunst-Bibl. Mit Mus. Für Archit., Modebild und Graphikdesign: Nachlaß. HAMBURG, MKG. KREFELD, Kaiser-Wilhelm-Mus.
Selbstzeugnisse: Zu meinen Bildern (Aukt.-Kat. R. Bangel), Ffm. 1894; Neue Formen. Dekorative Entwürfe für die Praxis, B. 1897; Der Weltjahrmarkt Paris 1900, B. 1900; Vorrede zu meiner Schrift, Offenbach 1900.
Ausstellungen: E: 1977 Krefeld, Kaiser-Wilhelm-Mus. (K). - G: ab 1890 München, Glas-Pal. Und Sezession / 1959 Schleswig, Schleswig-Holstein. LM, Schloß Gottorf: Bildteppiche der Webschule Scherrebek 1896-1902 / 1963 Hamburg, MKG: Plakat und Buchkunst / 1987 Karlsruhe, Bad. LM: Jugendstil / 1988 Schloß Burgk (Thür.): Exlibris / 1996 Kassel, Staatl. Mus.: Wege in die Moderne. Jugendstil in München (alle K).
Bibliographie: ThB10, 1914. Rump, 1912; NDB IV, 1959; Feddersen, 1984; LdK II, 1989; Fanelli/Godoli I, 1990; Ries, 1992; Flemig, 1993; M.Byars, The design enc., Lo. 1994; DA IX, 1996; Dict. Internat. Des arts appliqués et du design, P. 1996; F.Friedl u.a. (Ed.), Typogr. When, who, how, Köln 1998; D.Lorenz, Reklamekunst um 1900, B. 2000. - M.Osborn, Dt. Kunst und Dekoration 6:1900, 313-331; F.Schmalenbach, Jugendstil, Würzburg 1935; F.Ahlers-Hestermann, Stilwende, B. 1941; W.Tillmann, Gutenberg-Jb. 26:1951, 182-191; F.Ahlers-Hestermann, Baukunst und Werkform 1952(9)23-30; M.Behner, ibid. 1952(9)31-40; G.K. Schauer, Dt. Buchkunst 1890-1960, I, Ha. 1963; G.Howaldt, Bildteppiche der Stilbewegung, D. 1964; H.Spielmann, Der Jugendstil in Hamburg, Ha. 1965; H.H. Hofstätter, Jugendstil. Druckkunst, BB. 1968; H.W. Grohn, Jb. Der Hamburger KS 19:1974, 117-122; Ein Dok. Dt. Kunst. Darmstadt 1901-76 (K), I-V, Da. 1976; G.Fiedler-Bender, O.E. Ein Hauptmeister des Jugendstils (K), Krefeld 1977; Die Jugendstil-Slg. Künstler A-F (K MKG), Ha. 1979; J.Eyssen, Buchkunst in Deutschland, Hn. 1980; K.Berger, Japonismus in der westl. Malerei 1860-1920, M. 1980; B.Tietze, ZKg 44:1981(3)258-283; Zchng und Druckgraphik von O.E. (K Kunst-Bibl.), B. 1982; J.Simmen, Zchngn und Druckgraphik von O.E., B. 1982; id., Weltkunst 53:1983, 1236-1239; Exlibris vom 18. Jh. Bis zur Gegenwart. Slg Schloß Burgk (K), Burgk 1984; E.Schlee, Scherrebeker Bildteppiche, Neumünster 1984; S.Wichmann, Jugendstil, floral und funktional - (K), M. 1984; S.Przybyszewski, Ferne komm ich her -, L. u.a.1985; C.Meyer-Tönnesmann, Der Hamburg. Künstlerclub von 1897, Ha. 1985; Die Kunst der Ill. Dt. Buch-Ill. Des 19. Jh. (K), Wolfenbüttel 1986; G.Dry, Weltkunst 57:1987, 2030-2033; K.Bloom-Hiesinger (Ed.), Die Meister des Münchner Jugendstils, M. 1988; Nam-Sil Cho, O.E. Sein Beitr. Zum Jugendstil durch die Rezeption des Japonismus, Diss. Univ. Hamburg 1988; S.B. Müller, O.E. Buch- und Schriftkünstler im dt. Jugendstil 1894-1902, Mag.-Arbeit Univ. München 1991; R.Depas, Stud. In medievalism 3:1991(4)515-525; B. von Savigny, O. E. Graphiker und Kunsthandwerker, Diss. Freiburg im Breisgau 1993; C.Lange, Kunst und Antiquitäten 1994(3)30 ss.; Erlesenes aus Jugendstil und Art Déco (K Slg Silzer), L. 1997; H.Buchmann, Schloß Gottorf und seine Slgn. Jugendstil (K), Schleswig 1998; S.Barten, Um 1900. Verborgene Schätze aus der Slg des Mus. Bellerive Zürich (K Wander-Ausst.), Z. 1999.
Autorensignatur: Günter Meißner
Alternative Numbers: AKL10200658
Some parts of the objects made accessible on d:kult online are historical documents that may contain offensive language, derogatory and discriminatory terms and messages. The institutions in the network are responsible for the content shown on the d:kult online collection platform and endeavour to treat the content presented online with sensitivity. I agree