Peter Kien
Peter Kien studierte an der Akademie der Künste in Prag. Dort begegnete er Peter Weiss, der ihn in seiner autobiographischen Erzählungen Abschied von den Eltern (1961) und Fluchtpunkt (1962) erwähnt. Kien verfasste Gedichte, Erzählungen und Drehbücher. Zudem erstellte er Bleistiftzeichnungen und schuf Ölgemälde, auf denen er Menschen porträtierte. Nach der Besetzung Tschechiens durch die Wehrmacht und Schaffung des Protektorats Böhmen und Mähren wurden Kien und die weiteren jüdischen Mitstudenten der Akademie auf Befehl der nationalsozialistischen Besatzer von der Akademie verwiesen. Weiss emigrierte nach Schweden, Hahn nach England. Kien studierte an einer privaten Grafikschule weiter und gab jüdischen Kindern Zeichenunterricht in der Weinbergsynagoge.
Von Dezember 1941 bis Oktober 1944 war er Gefangener im Ghetto Theresienstadt. Er schrieb dort das Libretto zu Viktor Ullmanns Einakter-Oper Der Kaiser von Atlantis und war vielfältig anderweitig künstlerisch tätig. Am 16. Oktober 1944 wurde er mit seiner Ehefrau und Eltern nach Auschwitz deportiert, wo er bald nach seiner Ankunft an einer Infenktion verstarb.
Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Kien [Stand: Mai 2019]