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Jurij I. Andruchovic

Artist Info
Jurij I. Andruchovicgeboren 1960

Ukrainischer Schriftsteller, Dichter, Essayist und Übersetzer. Er gilt zu Beginn des 21. Jahrhunderts als eine der wichtigsten kulturellen und intellektuellen Stimmen seines Landes. Andruchowytschs Werke sind international übersetzt und verlegt worden.

Geboren im westukrainischen Stanyslawiw, schloss Andruchowytsch 1982 die journalistische Fakultät des Lemberger Polygraphischen Instituts ab und leistete anschließend (1983/84) zunächst seinen zweijährigen Wehrdienst in der Roten Armee ab.

Biographie:

Bereits seit 1982 wurden seine ersten Gedichte in Literaturzeitschriften veröffentlicht; 1985 gründete er zusammen mit Wiktor Neborak und Olexander Irwanez die literarische Performance-Gruppe Bu-Ba-Bu (übersetzt etwa: Burleske, Rummel, Possenreißer). Im gleichen Jahr erschien Andruchowytschs erster Gedichtband Nebo i ploschtschi ("Himmel und Plätze") und wurde von der Kritik positiv aufgenommen. Seine Armeezeit verarbeitete er satirisch in sieben Kurzgeschichten, und einem Drehbuch, das der Regisseur Andrei Dontschyk 1991 für den Film Oxygen Starvation verwendete. Sie erschienen 1989 unter dem Titel Links, wo das Herz schlägt und wurden 1994 in Teilen von Anna-Halja Horbatsch ins Deutsche übersetzt und herausgegeben. Der Erzählband markiert den Beginn von Andruchowytschs Hinwendung zur Prosa. 1991 verabschiedete er sich mit dem letzten Gedichtband Exotische Pflanzen und Vögel von der Poesie. ("Es ist kriminiell, nach dem 30. Lebensjahr noch Gedichte zu schreiben").

1989 bis 1991 belegte Andruchowytsch am Moskauer Maxim-Gorki-Institut Kurse für Fortgeschrittene Literatur. Im November 1989 führte ihn eine Lesereise durch mehrere US-amerikanische Universitätsstädte. Seine vier Romane wurden erfolgreich in der Ukraine und im Ausland verlegt, zuletzt erschien im März 2005 Zwölf Ringe in deutscher Sprache. Die ersten drei Romane griffen in satirisch-kontroverser Art Themen der post-sowjetischen Realität auf: Mit Rekreaziji ("Seitensprünge") persiflierte er die nationale Renaissance in der Ukraine, Moskowiada zielt auf russischen Kulturchauvinismus gegenüber den Emanzipationsbewegungen früherer Sowjetrepubliken, was durchaus auch kontroverse Reaktionen beim Publikum hervorrief und von seinem Aufenthalt in Moskau inspiriert sein dürfte.

Neben seiner eigenen schriftstellerischen Arbeit übersetzt Andruchowytsch aus der deutschen, polnischen, russischen und englischen Sprache ins Ukrainische, so beispielsweise Gedichte von Rilke und Boris Pasternak, sowie Shakespeares Hamlet, aber auch Dichter der amerikanischen Beat Generation.

Zu Beginn des neuen Jahrtausends wandte sich Jurij Andruchowytsch erneut der Poesie zu - obwohl reifer in Stil und freier in der Form als in den frühen Gedichten, bleibt der Dichter in seiner Lyrik gewohnt experimentell und verspielt.

Juri Andruchowytsch wurde mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem Herder-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung (2001), mit dem kulturelle Leistungen in Osteuropa gewürdigt werden. 2005 erhält Juri Andruchowytsch den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück und ist Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. In seiner Heimat ist er Vizepräsident des Ukrainischen Schriftstellerverbands (AUP - Assoziazija ukrajinskych pysmennykiw).

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Jurij_Andruchowytsch (Stand: 10/2005)

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Programmheft "Orpheus, Illegal" von Juri Andruchowytsch. Premiere am 16.9.2005 im Kleinen Haus, ...
Jurij I. Andruchovic
16.09.2005 (2005/2006)
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