Beaulieu Cinéma
Beaulieu wurde 1951 von dem französischen Ingenieur Marcel Beaulieu gegründet. Die Firma entwickelte sich auf dem internationalen Markt schnell zu einem der wichtigsten Anbieter für den 8mm-/Super8-Markt (Kameras: 1953: M8; 1954-60: T8; 1961-65: MAR8; 1961-66: MTR8, beide für 2x8mm; 1969-79: 4008) sowie für 9,5mm (1953: C9-Caméra, T9-Caméra, 1960: R9-Caméra, mit 3fach-Revolver) und 16mm-Kameras und -Projektoren (die wichtigsten Kameras: 1951-58: C16, 1958ff: R16, 1968-1986: R16/60). Die meisten Kameras hatten Objektivrevolver und einen Reflex-Sucher, der mit einem Prisma arbeitete. Während der Aufnahme wurde der Durchgang des Prismas geschlossen, so dass das Bild im Sucher flackerte, weil es nur dann Licht erhielt, wenn die Sektorenblende das Bildfeld abdunkelte.
Die Firma hatte in den besten Zeiten 250 Angestellte. Den Durchbruch brachte vor allem die Kamera 2008-S-Beaulieu, die 1965 auf der Internationalen Fotografie-Ausstellung in New York präsentiert wurde. Das Aufkommen von Video um die Mitte der 1970er führt zu einem Zusammenruch der Schmalfilmmärkte. 2002 wurde die Kameraproduktion eingestellt. Beaulieu stellte das Angebot auf die Reparatur und Instandhaltung älterer Kameras, Zubehör für die klassischen Schmalfilm-Formate sowie auf die Abtastung von Schmalfilmen auf DVD, MiniDV, VHS etc. um. Die Firma sitzt heute in der Kleinstadt Romorantin-Lanthenay (nahe Paris).
Quelle: http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=6456 [Stand: Juli 2017]