Miwa
Tätig in Edo
Arbeitete in Holz
Motive: Figuren, seltener Tiere
Das Sôken kishô führt Miwa nach den hochgelobten Shûzan, Unjudô Shumemaru und Ogasawara Issai an vierter Stelle auf. Inaba kennt seinen Familiennamen nicht, weiß aber, daß er in Edo Sekiguchi Suidô lebte. Inaba schreibt: "War geschickt. Es gibt Schnitzereien von Kindern beim Löwentanz (shishi asobi) und Krakenfänger (tako ryoshi). Seine Arbeiten sind aus unbemaltem Holz (subori) und Kirschbaumholz, die Löcher des himotôshi sind in hellgrün (moegi) gefärbtes Hirschhorn gefaßt. Er verwendete kein Elfenbein." (Bd. 7, S. 8a).
Ueda erwähnt einen Hiromori Miwa Yûkan, der sich Kiinokuniya Shôzaemon nannte, einen Miwa Zaiei, der möglicherweise mit Yûkan identisch ist, und einen Miwa Rikan.
Von Miwa Zaiei (?-7.7.1789), der das gô Kashinsai führte, sind drei kleine, sitzende Portraitfiguren erhalten: Der Teemeister Rikyû, datiert 1757, im Victoria & Albert Museum (MCI, S. 560), ein Mönch namens Shimeiten?, möglicherweise Sesshû, datiert 1784 (BAFJ, Nr. 34 [Oktober 1991], S. 42-43 und Nr. 64 [April 1999], S. 38-39) und der Maler Sesshû, aus dem Jahr 1787, im British Museum, London (L. Smith und V. Harris, Japanese Decorative Arts from the 17th to the 19th centuries, London 1982, S. 58, Abb. 36, hier fälschlicherweise 1788 datiert). Im Laufe dieser dreißig Jahre hat sich der Stil des Miwa beträchtlich gewandelt. Die frühe Figur ist relativ summarisch gearbeitet. Das dunkle Holz hat eine glatte, glänzende Oberfläche. Die späteren Figuren sind aus hartem, hellen Holz, das unterschiedlich Färbungen aufweist. Gewand und Gesicht zeigen einen scharfkantigen und präzisen Realismus. Der Signatur Miwa folgt auf beiden Stücken das typische siegelförmige Signet.
Patrizia Jirka-Schmitz, aus: The World of Netsuke. The Werdelmann Collection at the museum kunst palast Düsseldorf, hrsg. v. Barbara Til, museum kunst palast Düsseldorf, Stuttgart 2005