Georg Weerth
Georg Weerth wurde geboren am 17. Februar 1822 in Detmold, er starb am 24. Juli 1856 in Havanna. Kaufmannslehre in Elberfeld, dort Bekanntschaft mit Hermann Püttmann, danach zunächst Buchhalter in Köln und 1842/3 Privatsekretär bei seinem Bonner Verwandten Friedrich aus'm Weerth; dort Verkehr mit Karl Simrock und Gottfried Kinkel; erste literarische Veröffentlichungen in der »Kölnischen Zeitung«, u.a. über die englischen Verhältnisse, die er auf einer Reise nach London (1843) kennengelernt hatte; im selben Jahr nahm er eine Stelle in Bradford/England an; seit 1844 Freundschaft mit Friedrich Engels, dadurch starkes soziales Engagement, Auseinandersetzung mit sozial-revolutionären, philosophischen und ökonomischen Schriften; 1846-1848 Handelsvertreter in Brüssel, freundschaftlichein enger Beziehung zu Marx und Engels; Geschäftsreisen innerhalb Belgiens, nach Nordfrankreich und Holland, während dieser Zeit Beiträge u.a. für die »Deutsche Brüsseler Zeitung«, die Heidelberger »Deutsche Zeitung« und die »Kölnische Zeitung«; 1847 mit Marx und Engels Reise zum Kongress des Bundes der Kommunisten; 1848/49 Feuilleton-Redakteur der »Neuen Rheinischen Zeitung«, was seine literarisch produktivste Phase darstellte; wurde wegen seines dort erschienenen Romans "Leben u. Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski" (1849, erster deutscher Feuilleton-Roman) zu einer dreimonatigen Haftstrafe verurteilt, die er nach verschiedenen Auslandsaufenthalten 1850 im Kölner Klingelpütz absaß; danach wieder Kaufmann in England, 1851 Besuch bei Heinrich Heine in Paris; Reisen durch Spanien und Südamerika, bis er an einer Malariainfektion verstarb.
Werke (Auswahl)
Humorist. Skizzen aus dem deutschen Handelsleben 1845-1848 (in: Kölnische, später: Neue Rheinische Zeitung)
Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski 1848/49 (zuerst in: Neue Rheinische Zeitung, später Buchfassung 1849) - online: http://de.wikisource.org/wiki/Leben_und_Taten_des_ber%C3%BChmten_Ritters_Schnapphahnski
Skizzen aus dem sozialen und politischen Leben der Briten 1849
sowie zahlreiche Reportagen, soziale SkizzenEinzelglossen und Gedichte in den "Rheinischen Jahrbüchern", im "Gesellschaftspiegel" und in der "Neuen Rheinischen Zeitung".
Ausgaben
Gedichtsammlung (Hg. von Franz Leschnitzer) 1936
Ausgewählte Werke 1948
Sämtliche Werke, 5 Bde. (Hg. von B. Kaiser) 1956/57
Weerths Werke, 2 Bde. 1963
Sämtliche Briefe, 2 Bde. 1989
u.v.m.
Literatur
Michael Vogt (Hg.), Georg Weerth u. die Satire im Vormärz, Bielefeld: Aisthesis 2007
Bernd Füllner: Georg-Weerth-Chronik, Bielefeld: Aisthesis 2006
Michael Vogt (Hg.), Georg Weerth und das Feuilleton der "Neuen Rheinischen Zeitung", Bielefeld: Aisthesis 1999
Michael Vogt (Hg.), Georg Weerth, Bielefeld: Aisthesis 1993
Uwe Zemke, Georg Weerth, Düsseldorf: Droste 1989
Bernd Füllner (Hg.): Georg Weerth, Bielefeld: Aisthesis 1988
Autor: Enno Stahl, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf