Skip to main content

Fa. Heinrichsen, Nürnberg

Names
  • Ernst Heinrichsen
  • Fa. Heinrichsen, Nürnberg
  • Wilhelm Heinrichsen
  • Ernst Wilhelm Heinrichsen
seit 1839
BiographyQuelle: http://www.heinrichsen.de/Geschichte.html

Firmengeschichte der Zinnfiguren-Offizin Ernst Heinrichsen, Nürnberg:

Von 1839 bis 1938 haben 3 Generationen der Familie Heinrichsen (Ernst, Wilhelm und Ernst Wilhelm) einen Formenbestand von etwa 16.000 Formen für Zinnfiguren geschaffen, die Hälfte davon entstand nach 1900 für "kulturhistorische" 30mm-Figuren. Es ist als besonderer Glücksfall zu betrachten, dass nicht nur (fast!) alle Formen, sondern auch die kompletten Unterlagen im Firmenarchiv über alle Kriege erhalten geblieben sind und uns heute zur Verfügung stehen.
Der Firmengründer Ernst Carl Peter Heinrichsen wurde 1808 in Schlesien geboren und begann dort eine Lehre als Zinngießer. Mit seinem Lehrbrief ging er 1822 auf Wanderschaft und kam 1826 oder 1827 nach Nürnberg. Hier fand er zunächst Arbeit beim Zinngießer Ammon, wo er überwiegend Schieferformen für Zinnfiguren herstellte. Ab 1832 arbeite Ernst Heinrichsen als unabhängiger Graveur und fertigte Stahlstanzen für Goldschmiede, allerlei Werkzeuge zum Pressen von Messerheften und Fruchtkörben sowie Messingplatten für Buchbinder, welche diese zum Verzieren von Brieftaschen, Alben oder Gesangbüchern verwendeten. Zudem schnitt er Siegelringe. Obwohl er in diesem Beruf erfolgreich war, ging Ernst Heinrichsen wieder zu seinem erlernten Beruf über und erhielt am 06. September 1839 vom Stadtmagistrat in Nürnberg einen Lizenzschein zum "Gießen bleierner Kinderspielwaren aus sogenanntem Rose'schen schnellflüssigen Metalle".
Wilhelm Heinrichsen wurde als erstes Kind 1834 geboren. Er war weniger künstlerisch veranlagt, hat aber durch ein sicheres kaufmännisches Gespür die Firma zum wirtschaftlichen Höhepunkt gebracht, nachdem er das Geschäft 1869 von seinem Vater in eigener Verantwortung übernommen hatte.
Während unter Ernst Heinrichsen überwiegend Formen für Zinnfiguren entstanden, die das Zeitgeschehen illustrierten, hat sich Wilhelm Heinrichsen in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts auf die Darstellung von historischen Ereignissen verlegt. Für die Entwürfe zu diesen Serien hat er namhafte Künstler verpflichtet, wie z.B. Theodor von Kramer (Hunnenschlacht), Paul Ritter (Die 'frumben' Landsknechte, Wallensteins Lager, Prinz Eugen, Andreas Hofer), Wilhelm Camphausen (Der Dreißigjährige Krieg), Professor Friedrich Wanderer (Der Trojanische Krieg, Kämpfe aus der Römerzeit)
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts übernimmt Wilhelms Sohn Ernst Wilhelm (1867-1938) die Firma. Zu diesem Zeitpunkt wandelt sich die Zinnfigur von der Spielzeugfigur zum Sammelobjekt - wobei sich die Produktion fast ausschließlich auf die 30mm-Figurengröße konzentriert. Damit werden auch an die Genauigkeit der Darstellung andere Anforderungen gestellt. Um sogenannte "kulturhistorische Figuren" anbieten zu können, lässt Ernst Wilhelm Heinrichsen bekannte Künstler für sich arbeiten. Er beschäftigt zum Beispiel als Zeichner den Kostümkundler Alexander Wilke und für die französischen Soldaten den Zeichner Bombled.
Mit dem Tod von Ernst Wilhelm Heinrichsen im Dezember 1938 werden keine neuen Formen mehr graviert. Da Wilhelm (1898-1916), der einzige Sohn Ernst Wilhelms, im Verlauf des 1. Weltkriegs sehr jung verstorben war, übernehmen die beiden Töchter Hermine (1896-1976) und Luise (1902-1987) die Firma und produzieren weiter Figuren bis zum Tode von Hermine im Jahr 1976. Als Nachfahren von Ernst Wilhelms dritter Tochter Maja (1987, verh. Grobe) haben wir die Firma übernommen und führen sie heute in der 6. Generation der Familie.


Im Jahr 1979 wurden die gesamten Formen vom Anwesen Johannisstraße 19, das über 100 Jahre der Firmensitz war, in neue Räume umgezogen und - im Laufe von 2 Jahren - inventarisiert. Im Jahr 1981 sind unter der Leitung der 6. Generation der Familie die ersten "Neuauflagen" aus den historischen Formen erschienen.


Alternative Numbers: GND2117367-9
Some parts of the objects made accessible on d:kult online are historical documents that may contain offensive language, derogatory and discriminatory terms and messages. The institutions in the network are responsible for the content shown on the d:kult online collection platform and endeavour to treat the content presented online with sensitivity. I agree