Aquazoo Löbbecke Museum
Das Löbbecke-Museum wurde zunächst als Privatmusem "Loebbeckeanum" 1873 durch den Apotheker Carl Heinrich Wilhelm Theodor Löbbecke (1821-1901) in der Schadowstraße 51 in Düsseldorf gegründet. Löbbecke baute ab ca. 1847 eine außerordentlich große, umfangreiche und weltberühmte Sammlung von Conchylien, d. h. den Schalenresten von Mollusken (Weichtiere: Muscheln, Schnecken und Tintenfische) auf. Nach seinem Tod übergab seine Witwe (Caroline "Line", geb. Biesterfeld) diese Sammlung, seine wertvolle naturkundliche Bibliothek, Sammlungsschränke sowie 500 000 Goldmark an die Stadt Düsseldorf mit der Auflage, die Sammlungen in einem öffentlich zugänglichen Museum zu bewahren und auszustellen. Im Vertrag steht weiterhin, dass das Museum den unveränderlichen Namen "Löbbecke-Museum" tragen muss. Die Eröffnung des Löbbecke-Museums fand am 04.03.1904 statt, zunächst als Abteilung des Historischen Museums im alten Lagerhaus der Rheinwerft (Reuterkaserne). Erster Leiter des Museums war Dr. Victor Berghoff. Ihm folgten Prof. Dr. Wilhelm Wenck, Dr. Georg Aulmann, Horst Sieloff, Prof. Dr. Manfred Zahn und Dr. Wolfgang W. Gettmann. Von 1921-1933 und ab 1947 wurde die Direktorenstelle des Löbbecke-Museums in Personalunion mit der des Zoos besetzt; beide Einrichtungen blieben bis 1947 jedoch eigenständig.
Wahrscheinlich sehr kurz nach der Eröffnung des Löbbecke-Museums konnte bereits ein erster bedeutender Zugang in die Sammlung verzeichnet werden: die Schmetterlingssammlung des Erich von Metzen. Fast gleichzeitig wurden zwei Käfersammlung integriert. Damit wurde der Grundstein für die bis heute bedeutende entomologische Sammlung des Hauses gelegt.
Ab 1914 bestehen Pläne für ein eigenes naturwissenschaftliches Museum. Dieses wird am 25. Juni 1930 in einem Neubau im Zoo am Brehmplatz eröffnet und ist bereits bei der Eröffnung mit etwa 900 qm viel zu klein. Museum und Zoo wachsen bereits zu diesem Zeitpunkt eng zusammen. Die Sammlungen erweitern sich, Grundsteine für die bis heute vielfältigen Bestand. So schenkt 1936 die Familie Heinersdorff dem Museum eine umfangreiche Fossiliensammlung mit Belegen klassischer Fundstellen. Während des Zweiten Weltkrieges werden die Bestände der Sammlungen und der Bibliothek ausgelagert und somit vor der Zerstörung bewahrt. 1943 und 1944 werden Zoogelände und Museum (mit Schausammlung und Archivmaterial) durch Luftangriffe komplett zerstört. Bereits 1946 werden die ausgelagerten Sammlung nach Düsseldorf in den nie vollendeten Hochbunker am Brehmplatz (Splendorfer Straße) zurück geführt. Die seit der Eröffnung 1904 das Museum zierende marmorne Büste Löbbeckes des Bildhauers Hammerstein wird fast unbeschädigt aus den Trümmern geborgen und begleitet das Institut bis heute. 1947 werden sowohl das Löbbecke-Museum selbst als auch das Urgeschichtliche Museum Neandertal als Abteilung im Bunker wieder eröffnet. Von Beginn an wird versucht, die Ausstellung durch eine Lebendtierhaltung zu erweitern. Bereits 1948 wird das Aquarium eröffnet. Das Institut entwickelt sich zur beliebtesten und besucherstärksten Einrichtung Düsseldorfs. Bis heute.
1951erhält das Museum die Schädel- und Skelettsammlungen sowie Skulpturen des Tierbildhauers Josef Pallenberg. Zum 50jährigen Bestehen des Löbbbecke-Museums kann auch die Conchyliensammlung wieder ausgestellt werden. 1956 wird das Naturkundliche Heimatmusem Benrath dem Löbbecke-Museum angegliedert. Erst nach 1967 werden die katastrophalen baulichen Zustände im Bunker beseitigt: Arbeits- und Schauräume werden verputzt, gestrichen, mit Bodenbelag und Beleuchtung ausgestattet und modernisiert. Sogar eine Warmluft-Zentralheizung wird endlich eingebaut. Ab 1971 werden immer wieder Pläne für einen Neubau im Nordpark entwickelt und diskutiert. 1972 wird der zweimillionste Besucher begrüßt und bereits 1973 wird ein pädagogischer Dienst, damals revolutionär und visionär, eingerichtet. 1975 wird das Insektarium eröffnet, welches bereits einen Einblick in die Konzeption des geplanten Neubaues - nämlich eine komplette Verschmelzung von Museum und Lebendtierhaltung - bietet. Bereits 1976 wird der Wettbewerb um den Neubau vom Architektenbüro Dansard, Kalenborn + Partner gewonnen, der endgültige Baubeschluss (mit modifizierten Plänen) durch den Rat erfolgt 1982.
Ebenfalls 1982 schenkt Franz Hönekopp dem Institut sein große Mineraliensammlung und vermittelt 1983 dem Haus einen gestrandeten Pottwal, dessen Skelett von den hauseigenen Präparatoren in höchster Qualität präpariert wurde und bis heute das größte Objekt des Hauses ist.
Der Bunker wird am 30. Juni 1986 mit einer Bilanz von über 3,8 Millionen Besuchern geschlossen.
Am 10. Juli 1987 eröffnet im Nordpark der Neubau unter dem Namen "Löbbecke-Museum + Aquazoo" mit dem Namenszusatz "Scheidt-Keim-Stiftung".