Karl Georg von Raumer
Karl Georg von Raumer wurde am 16. November 1753 in Dessau geboren, er starb am 2. Juli 1833 in Berlin. Raumer studierte ab 1771 Jura in Leipzig, nach dem Examen trat er im Juli 1775 als Referendar am Berliner Kammergericht in den preußischen Staatsdienst ein, wechselte aber ein Jahr später schon zur Kommission zur Einrichtung des Hypothekenwesens in Westpreußen. 1780 wurde er nach bestandener Assessorenprüfung beim ersten Senat des Kammergerichts zum Assessor cum voto und Kriminalsekretär ernannt und 1781 zum Assistenzrat befördert. 1785 Kammergerichtsrat, 1786 Kammergerichtsrat der oberen Klasse, 1787 Rat beim kurmärkischen Pupillencollegium, 1789 Rat beim französischen Obergericht. Unter fortgesetzter Ausübung dieser drei Ämter kam er 1792 als Sachbearbeiter für die Reichs- und Rechtsangelegenheiten in das Kabinettsministerium (dem späteren Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten). 1793 gab er die Gerichtstätigkeiten jedoch auf. 1797 Beförderung zum Geheimen Legationsrat und 1803 Geheimer Oberjustizrat im Kabinettsministerium. 1810 wurde er Mitglied der neuerrichteten Generalordenskommission und 1811 des Domkirchendirektoriums, deren Präsidentschaft er einige Jahre später übernahm. 1811 wurde er vortragender Rat bei Staatskanzler Karl August von Hardenberg im Rang eines Geheimen Staatsrates. 1814 wurde Raumer zunächst die kommissarische und 1818 die offizielle Leitung der zweiten Sektion des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten übergeben. Fortan bearbeitete er unter
Staatskanzler Hardenberg die Angelegenheiten des königlichen Hauses, des deutschen Bundes und der römisch-katholischen Kirche. 1818 wurde er Mitglied des Staatsrates, 1819 Präsident des Oberzensur-Kollegiums, 1822 Direktor im Ministerium des königlichen Hauses. Kurz vor Hardenbergs Tod ernannte dieser von Raumer im Zuge einer grundsätzlichen Neuorganisation des Geheimen Staatsarchivs zu dessen Direktor, welche Stelle er bis zu seinem Tod bekleidete, während er mehrere seiner anderen Ämter sukzessive abgab. 1825 wurde von Raumer zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Prädikat Excellenz ernannt.
Werke
Lettres écrites à l'âge de sept ans, par C. G. de R., citoyen d'une riante ville des bords de la Moulde, Brandebourg 1772
Versuch über die Mittel wider den Kindermord. Auf Veranlassung der Mannheimer Preisfrage. Von einem Criminalrichter, Berlin und Stralsund 1782
Ueber die Vorurtheile wider die Vormundschaftscollegien. Von den Kammergerichts- und Pupillenräthen Woldermann und v. Raumer. Berlin 1789
Literatur
ADB; DBE
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Georg_von_Raumer_%28Legationsrat%29
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