Ilse Bing
Geboren als Tochter jüdischer Eltern. 1920 - 1929 Studium der Mathematik und Kunstgeschichte in Frankfurt und Wien. Hinwendung zur Fotografie als Autodidaktin. Kontakt zur Frankfurter Avantgarde-Szene. Abbruch des Studiums. Ab 1929 Berufsfotografin mit besonderem Interesse an avantgardistischer Fotografie. Aus künstlerischen Gründen siedelt sie 1930 nach Paris um. 1931 Reportageaufträge und Teilnahme an Ausstellungen, die ihre Arbeiten auch in den USA bekannt machen. Mode- und Werbeaufnahmen, u. a. in Vogue und Harper's Bazaar. 1937 Heirat mit dem Pianisten Konrad Wolff. 1940 beim Einmarsch der Wehrmacht zusammen mit ihrem Ehemann vorübergehend im französischen Lager Gurs interniert. 1941 über Marseille Flucht in die USA, in New York widmet sie sich weiter der Porträtfotografie.
1957 Wechsel von der Schwarzweiß- zur Farbfotografie. 1959 gibt sie die Fotografie auf. In den 1970er Jahren Hinwendung zu Lyrik und bildender Kunst. In den 1980er Jahren Wiederentdeckung ihres fotografischen Werks. Zahlreiche Ausstellungen und Auszeichnungen.
Ihr Werk ist in vielen fotografischen Sammlungen der Welt vertreten, u. a. im Art Institute of Chicago. Ihr Nachlass betreut durch die Edwynn-Houk-Gallery in New York.
Quelle: Frauenobjektiv. Fotografinnen 1940 bis 1950 (Katalog Bonn), Köln 2001. S. 126