Hojitsu
Patrizia Jirka-Schmitz, aus: The World of Netsuke. The Werdelmann Collection at the museum kunst palast Düsseldorf, hrsg. v. Barbara Til, museum kunst palast Düsseldorf, Stuttgart 2005, S. 302:
Tätig in: Edo/Tokyo
Arbeitete in Elfenbein und Holz
Motive: Figuren, Tiere, manjû
Hôjitsus Familienname war Yamada, der persönliche Name Izaemon (oder Iuemon), das gô Meikeisai. Er verwendete das Familienwappen maru ni kikyô (Ballonblume im Kreis). Sein postumer Name (kaimyô) ist Zekôin Myôtatsu.
Hôjitsu lebte in Edo Koishikawa Haramachi Keiseigakubo. Er war ein gokenin (Mitglied der unteren Klasse der unmittelbaren Vasallen des bakufu) und möglicherweise persönlicher Netsuke-Schnitzer des Shôgun. Er erhielt die Unterstützung des Fürsten von Tsugaru mit Sitz in Hirosaki in Mutsu (heute Präfektur Aomori). Es ist ein Brief von Hôjitsu erhalten, aus dem hervorgeht, daß Hishiya Risuke, der ein Geschäft für fukuromono (Beutel und Taschen) in Ningyôchô führte, sein Auftraggeber war. Hierin verlangt Hôjitsu für ein rakan-Netsuke den Preis von 6 ryô (Sekido 1999, S. 32). Er starb laut Ueda Meiji 5 (1872), 8. Monat, 13. Tag. Da es ein Netsuke gibt mit der Signatur und der Altersangabe von 72 Jahren, muß er vor 1800 geboren sein. Meiji 27 (1894), 10. Monat, 14. Tag, errichteten seine Schüler für ihn einen Grabstein im Friedhof des Renkyûji (Nichiren-Sekte) in Koishikawaku Haramachi, 23 banchi. Ihre Namen sind auf der Rückseite des Grabsteins graviert: ?Hômin, Ippôsai, Hôgyoku, Hôichi, ?Kôjitsu und Hôkyô.
Hôjitsu galt als der beste Netsuke-Schnitzer in Edo/Tôkyô. Seine Arbeiten sind realistisch und elegant. Die Ausführung ist exakt, die Details gut ausgearbeitet und die Augen durch Einlagen aus Horn oder Glas realistisch wiedergegeben. Die Figuren sind in der Regel klein und etwas okimono-haft. Karako und Glücksgötter sind besonders häufig. Ob alle figürlichen Netsuke wirklich von ihm stammen, wird von Meinertzhagen und Sekido Kendo angezweifelt. Sicherlich führte er eine große Werkstatt.
Ein großer Teil seiner Produktion sind manjû. Sie zeigen meist an der Schauseite eine einzelne Figur aus Geschichte oder Alltag, die einen großen Teil der Fläche einnimmt und in shishiaibori geschnitzt ist. Diese Technik übernahm er aus der Metallkunst und perfektionierte diese. Die manjû sind auf der Rückseite meist Meikeisai Hôjitsu signiert. Gelegentlich folgt auf die Signatur ein kaô (angeblich nach 1840) oder das Siegel Hôjitsu.
Hôjitsu schuf auch inrô.
Daß die Signatur bei Kat. Nr. 384 in einer doppelt umrandeten Reserve erscheint, ist für Hôjitsu ungewöhnlich.