Volksempfänger VE 301Wn

TitelRadio "Volksempfänger" VE 301Wn

NameVolksempfänger

DateEntwurf 1933

MediumRadio Gehäuse Bakelit

Dimensions40 x 27 x 15,5 cm

DescriptionBereits vor der Machtergreifung hatten die Nationalsozialisten die Möglichkeiten des Rundfunks für ihre Propaganda genutzt. Jedoch standen die recht hohen Preise der Rundfunkgeräte in den 1930er Jahren einer Verbreitung für weite Teile der Bevölkerung im Wege. Um das Medium des Rundfunks effektiver einsetzen zu können und die „Millionen Volksgenossen“ an den Rundfunk heranzuführen, machten sich die Nationalsozialisten vorhandene Bestrebungen der Industrie zu eigen, ein „Volksradio“ anzubieten und forderten die Entwicklung eines Geräts zum Einheitspreis von 76 RM. Nach dem Datum der Machtergreifung Adolf Hitlers am 30.1.1933, erhielt es die Bezeichnung Volksempfänger VE 301.
Das im Art Déco Stil gestaltete Bakelit-Gehäuse schuf Professor Walter Maria Kersting, Gründer der Abteilung Industrielle Formgestaltung an den Kölner Werkschulen. Bei der Berliner Funkausstellung 1933 wurde der Volksempfänger von 28 Firmen der Rundfunkindustrie vorgestellt. Zwischen 1933 bis 1944 wurde das Gerät in dieser Form von allen deutschen Radioherstellern in verschiedenen Schaltungsvarianten gebaut. Es blieb jedoch immer beim ‚Einkreis-Geradeausempfänger‘, der für Weitempfang nur schlecht geeignet war. Aufgrund der markanten Form und der hohen Stückzahlen (1934 allein 830.000 Volksempfänger) wurde es zu einem der bekanntesten Designgegenstände der NS-Zeit.
Sein Entwerfer Walter Maria Kersting wechselte 1933 nach der Umstrukturierung der Werkschulen in Köln nach Düsseldorf als Grafikprofessor an die Kunstakademie. 1942 wurde er von den Nationalsozialisten vorzeitig pensioniert. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete er zusammen mit seinen Söhnen Gerwald und Arno die Kersting Modellbauwerkstätten in Waging (Oberbayern).

Entstehungsort