Object numberP 2005-1235
Betelblattbehälter
NameBehältnis
Künstler*in
Unbekannt
DateWohl 2. Hälfte 19. Jahrhundert
MediumSilber, graviert und punziert
DimensionsH 10, B 7, T 2,6 cm, Gewicht: 41 Gramm
DescriptionDas wahrscheinlich von einem chinesischen Immigranten* im alten Siam gearbeitete Betelblattbehältnis* * ist in Form eines abgestumpften Dreiecks mit glattem Rand gestaltet.Seine Dekoration ist im wesentlichen in drei übereinander laufende, von Schmuckbändern unterbrochene Bereiche eingeteilt, in deren oberen und unteren Teilen sich in nochmals separierten Feldern Tier-Darstellungen sowie Abbilder chinesischer Glückssymbole, die von Fischen, Muscheln und von weiteren Meerestieren, befinden.
Die zentrale Darstellung der Vorderseite zeigt einen Mann mit einem Kind; die der Rückseite einen von Fischen umschwommenen Drachen. Auf weiteren Kartuschen sind verschiedene Tier- und Blumenabbildungen zu sehen: etwa die Darstellung eines Rehes unter einem Baum.
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Zwar wurde das alte Siam, das heutige Thailand, niemals kolonialisiert; doch musste es auf seinem Boden neue Ideen und damit auch ganz andere Lebensformen zulassen. Dieses Gedankengut war nicht nur das des Westens sondern es waren auch Anschauungen und Lebensweisen anderer Kulturen aus dem Osten. Und schon allein durch die massenhafte Einwanderung der Chinesen nach Siam im 19. Jh. war es geboten, sich mit anderen Kulturvorstellungen, sozialen Erwartungen wie gesellschaftlichen Ideen zu beschäftigen.
Die chinesischen Immigranten hatten nicht nur den Formenkanon des Kunstge-werbes Siams mit beeinflusst und merkbar erweitert. Deren Nachkommen gestalten noch heute im Bangkoker Stadtteil Chinatown die wirtschaftliche, kulturelle sowie die religiöse Kultur.
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Die Samen der Betelnuss-Früchte der in fast allen tropischen Gebieten in Asien vorkommenden Betelnusspalme (Areca catechu) werden überwiegend von Männern konsumiert.
Die für diesen Zweck zerkleinerten Betelnusssamen werden mit auf Blättern aufgebrachtem, gelöschtem Kalk sowie mit Geschmackszusatzstoffen - zum Beispiel mit Pfefferminze oder mit Kau-Tabak vermischt - und über Stunden im Munde gehalten. Der dabei entstehende Speichel ist Rot gefärbt und wird regelmäßig an allen Orten ausgespuckt.
Der Betelnusskonsum hat durch den Wirkstoff Arecolin eine leicht anregende Wirkung, zudem mildert er ein etwaiges Hungergefühl. Der Genuss ist aber vor allem wegen des drohenden Mundschleimhaut- und Zahnverfalls bedenklich und daher potentiell stark gesundheitsschädlich. Nach langem Gebrauch verfärben sich als sichtbares Ergebnis die Zähne tief-schwarz. Dennoch ist der Betelnuss-Gebrauch fast überall in Asien, besonders in ländlichen Gebieten, noch immer sehr populär.
W. Alberg
ClassificationsAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Alltags- und Gebrauchsgegenstand
Entstehungsort
SchlagwortMeerestiere
SchlagwortSilber
SchlagwortFabelwesen
SchlagwortTiere
SchlagwortReh
SchlagwortGlückssymbol
SchlagwortBlume
SchlagwortBaum
Copyright DigitalisatKunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
Collections
Institution
Kunstpalast
Department
Kunstpalast - Skulptur und Angewandte Kunst
ProvenanceSchenkung von Prof. Dr. Dr. h. c. Bruno Werdelmann, Ratingen, 25.10.2004