Object numberP 2005-1204
Chaing-, auch Kakim-Geld genannt
NameSilbergeld
Künstler*in
Unbekannt
Dateunbekannt
MediumSilber, gegossen, gespalten und gebogen, Silbergehalt: 95 bis 99 %
DimensionsH 1,8, B 3,7, T 2,9 cm, Gewicht: 60 Gramm
DescriptionDas aus fast völlig reinem Silber gegossene Chiang-Geld - es wird auch Kakim genannt - ist durch Teiltrennung und Verbiegung eines ovalen sowie stark gelochten Ringes mittig aufgespalten. Dadurch entstehen zwei sich schräg gegenüber stehende, an den Biegestellen aneinander befestigte hufeisenförmige Gebilde.Das Geld ist geprägt: diese Zeichen stellen königliche Siegel, den Herstellungsort sowie die jeweilige Gewichtseinheit in thailändischer Sprache dar.
Dieses Zahlungsmittel wurde im Lan Na-Königreich hergestellt und etwa vom Ende des 13. Jh. bis zur Mitte des 16. Jh. herausgegeben, jedoch war es noch bis in das 19. Jh. im Süden Chinas, in den südlichen Gebieten Birmas sowie im alten Siam als Zahlungsmittel im Umlauf.
Siam: Lan Na-Kunststil
Der in das 13. bis 20. Jh. zu verortende Chieng Saen-, beziehungsweise Lan Na-Stil hatte sich im Norden des heutigen Thailands herausgebildet. Das zeitnah zum Sukhothai-Reich (13. bis 15. Jh.) gegründete Lan Na mit seiner im Jahr 1296 ausgerufenen Hauptstadt Chieng Mai - sie ist die zweitwichtigste Stadt Thailands geblieben - war als Königreich bis 1775 unabhängig. Dann wurde es von jenem dem Sukhothai nachfolgenden Ayutthaya-Reich (1350 bis Ende 18. Jh.) im Rahmen nationaler Einigungsbestrebungen Siams annektiert.
Diese Kunst des Nordens weist starke Einflüsse des Indischen und jene des Pala- wie Sena-Stils ((8. bis zum 12. Jh. sowie des 11. und 12. Jh.) auf. Typische Merkmale der Lan Na-Periode sind bei Buddha-Figuren oft niedergeschlagene, nahe bis an die Schläfen führende Augen, von Konturlinien betonte Lippen, ein durch ovale Eingravierung betontes Kinn und eine schöne grüne Patina, bedingt durch den hohen Kupferanteil der Legierung, der bei der Bronze-Herstellung noch Zinn beigefügt wurde. Der natürliche Alterungsprozess einer Bronze, der vor allem durch Feuchtigkeit und Luftkontakt hervorgerufen wird, aber auch künstlich erzeugt werden kann - und immer wieder wird -, ist als unberührte, ganz natürlich herausgebildete Patina auch ein sicherer Hinweis für die Echtheit eines Objekts. Eine besonders schöne Patina ist daher ein Qualitätsmerkmal.
Nun ist bei Kunsthandelsobjekten in der Regel nicht zu sagen, auf welche Weise sie eingesammelt wurden. Allein die - wenn überhaupt vorhandene Liste der Vorbesitzer - sagt in der Regel etwas über ihre Provenienz aus. So besteht immer die grundsätzliche Möglichkeit, dass eine Patina bei den hier zu betrachtenden Objekten nicht allein durch Umwelteinflüsse im sakralen Gebrauch entstanden ist, sondern wahrscheinlicher - wie bei Grabungen gesicherten Exemplaren - durch die besondere Bodenbeschaffenheit ihres Fundortes hervorgerufen wurde und jene für Lan Na-Skulpturen sprechende grünfarbene, nahezu an den Halbedelstein Malachit erinnernde Anmutung gebildet hat.
W. Alberg
ClassificationsAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Medaille, Münze, Siegel
Entstehungsort
Copyright DigitalisatKunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
Bibliography TextBernhard Peter: Altes Silberbarrengeld aus Thailand: http://faszination-asien.de/Thailand/setie 69.htm, 7. September 2011
Bank of Thailand Museum, Nothern Region
http://www2.bot.or.th/museum/eng/money/desc.asp?PoID-82, 8. September 2011
Collections
Institution
Kunstpalast
Department
Kunstpalast - Skulptur und Angewandte Kunst
ProvenanceSchenkung von Prof. Dr. Dr. h. c. Bruno Werdelmann, Ratingen, 25.10.2004
MarkingsDas Geld ist geprägt: diese Zeichen stellen königliche Siegel, den Herstellungsort sowie die jeweilige Gewichtseinheit in thailändischer Sprache dar.
14. Jahrhundert
15./16. Jahrhundert
14./15. Jahrhundert
15. Jahrhundert
Wohl 14./15. Jahrhundert
Wohl 14./15. Jahrhundert
15. Jahrhundert
15. Jahrhundert
Wohl 14. Jahrhundert
14. Jahrhundert