Object numberKA.SB453
Zirka drei Kubikmeter
NameObjektkunst
Bildhauer*in
Hanns Armborst
(geboren 1941)
Eigentümer*in
Unbekannt
Besitzer*in
Unbekannt
Leihgeber*in
Hanns Armborst
(geboren 1941)
Date1988
MediumStahlblech
DescriptionDie dreiteilige lackierte Stahlplastik "Zirka drei Kubikmeter" schuf Hanns Armborst 1988 für die damalige Skulpturenachse "D-88", eine Gruppenausstellung Düsseldorfer Bildhauer im öffentlichen Raum. Einem voluminösen Stolperstein gleich, versperrte die Skulptur die zentrale geschotterte Wegachse zwischen der Tonhalle und dem heutigen Museum Kunstpalast. Die Skulptur war quer zur Achse in den Weg eingelassen und wirkte wie eine Barrikade, real-materiell aber auch von der komplexen gedanklichen Struktur her, die dem bildnerischen Konzept zugrunde liegt. Heute ist die Formation vor dem Atelier des Künstlers am Kulturbahnhof aufgestellt.Die drei Elemente können als Variationen einer Grundidee verstanden werden, sie entwickeln ihr minimales Spiel in dem Raumvolumen je eines Kubus von einem Meter Kantenlänge. Die Höhe der Elemente sowie die Abmessung der oberen u-förmigen Kanten bezeichnen eben dieses Maß. Der Kubus ist also ein gedanklicher Raum, innerhalb dessen sich die Variationen gestalten. Im Falle der Form rechts außen (der Betrachter befindet sich gegenüber dem hinter der Skulptur gelegenen Atelier) ist dieser kubische Umraum durchbrochen, da die angeschrägte Rückseite der U-Form nach unten hin über die Bemessung von einem Meter Kantenlänge hinausläuft. Die Verletzung des gedanklich vorgegeben Meterraumes fällt in der vergleichenden Betrachtung der drei Elemente auf. Die Abweichung von der Norm unterstreicht diese umso nachdrücklicher.
Alle drei U-Formen haben die gleichen, symmetrisch nach innen abgewinkelten Seiten. Die Öffnung der U-Formen ist jeweils die Selbe, die Ausrichtung der offenen Seite ist von links nach rechts im Uhrzeigersinn versetzt. Die Kantenlängen aller Seitenteile weisen an der Oberseite die Länge von jeweils einem Meter auf. Die der Öffnung entgegen gesetzte Seite ist bei jedem Element anders angewinkelt. Links, unten nach innen eingeklappt, in der Mitte lotrecht im 90 Gradwinkel, rechts, unten nach außen geklappt.
Die Beschreibung der Skulptur lässt bereits erkennen, das über das Messbare, Berechenbare, mathematisch Beschreibbare, keine subjektive Wertung der Skulptur stattfinden kann. Sie ist nach rein rational nachvollziehbaren Kriterien organisiert, die über ihre rationale Bedingtheit hinaus keine Deutungsansätze enthalten. Es zeigen sich denkbare Ordnungen, die jedoch über den materiellen Bestand hinaus weiter gedacht werden können. Sie deuten auf einen Kosmos weiterer Ordnungsmöglichkeiten auf der Basis von ca. 1 Kubikmeter Raum.
Ralf Hartweg hat dies folgender Maßen beschrieben: "Armborsts erfundene Konstruktionen sind zugleich Inszenierungen denkbarer Ordnungen. Das Erleben einer dieser vorgestellten Varianten geht einher mit dem intuitiven Erfassen und Hinterfragen der implizierten unendlichen anderen möglichen Konstruktionen. Die intensive Befragung jeder einzelnen Form in Armborst Kunst kulminiert in der Frage nach all den anderen Möglichkeiten und immer auch in der Frage nach den eigenen Erwartungen.
Die Stärke und Aura von Armborsts Kunst liegt letztlich darin, dass sie jede eindeutige Antwort bewusst schuldig bleibt und den Betrachter so auf seine eigenen Fragen verweist, Fragen nach Sinnlichkeit und Ordnung" (Ralf Hartweg, 2008, im Katalog "Hanns Armborst - Kuben und quadratische Säulen").
Hanns Armborst wurde 1941 in Geseke geboren. 1962-1967 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Michael Voets
Classifications3D Kunst - Objektkunst
Öffentlicher Standort
Straßenverzeichnis Düsseldorf
Straßenverzeichnis Düsseldorf
- Vennhauser Allee, 89 (Kulturzentrum Eller Bahnhof)
- 40229
- Eller
Copyright Digitalisat© Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Institution
Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Department
KA Kunst im öffentlichen Raum
Kunst im öffentlichen Raum
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