Object numberHHI.2016.G.1001.631
Korrespondenz von Anna Pappritz an Unbekannt
Absender*in
Anna Pappritz
(1861 - 1939)
Empfänger*in
Unbekannt
<Leiterin eines Frauenvereins>
Date1901
DescriptionTranskription:Berlin W. 35
Schöneberger Ufer 38/II.
15.XII.01
Sehr geehrte Frau.
Es thut mir aufrichtig
leid, dass Sie in Ihrem jungen
Verein, mit so viel Schwierig-
keiten zu kämpfen haben,
aber das haben wohl alle
durchzumachen. Aller An-
fang ist schwer, lassen Sie
nur den Mut nicht sinken,
liebe gnädige Frau, son-
dern harren Sie aus um
der Sache willen. Ich vertrat
stets die Ansicht, dass ein
junger Verein sich auf ge-
meinnützige Arbeit auf-
bauen muß. Wenn die
Damen erst einen Ein-
blick thun, ins Soziale haben,
dann kommt ihnen das
Verständnis für das, was
die Frauenbewegung
will, viel eher. Versuchen
Sie dann vielleicht später
einmal mit der Lektüre einiger
Frauenschriften, die Sie in
Ihrem Verein cirkulieren
lassen, zur Erweckung des
Interesses! Ich habe beobachtet,
dass dies Mittel meist wirk-
sam ist. Bitte, halten Sie
meinen Rat nicht für auf-
dringlich, sondern glauben Sie
mir, dass er nur aufrichti-
gem Interesse entspringt.
Wenn Sie mich gebrauchen
können, später, so stehe ich gern
zu Ihrer Verfügung u. verbleibe
stets
Ihre ergebene
APappritz
ClassificationsArchivalie - Korrespondenz
Curatorial Remarks1 eigenhändiger Brief mit Unterschrift
Institution
Heine-Institut und Schumann-Haus
Department
HH Schriftstellernachlässe