Objekte von: Fürst Hermann von Pückler-Muskau
Fürst Hermann von Pückler-Muskau wurde geboren am 30. Oktober 1785 auf Schloss Muskau, er starb am 4. Februar 1871 auf Schloss Branitz. - Nach Besuch des Pädagogiums in Halle/Saale studierte er ab 1801 Jura in Leipzig, 1803 Abbruch des Studiums, Eintritt in die Dresdener Garde du Corps im Range eines Leutnants; 1804 nahm er als Rittmeister seinen Abschied und machte sich auf eine Reise durch die Schweiz, Frankreich und Italien, von der er erst 1810 zurückkehrte; Besuch bei Goethe; durch Tod des Vaters wurde er Besitzer des Gutes Muskau; Beteiligung an den Befreiungskriegen, zunächst als Major in russischen Diensten, dann als Adjudant beim Herzog von Sachsen-Weimar, Oberstleutnant und Militärgouverneur von Brügge; nach dem Frieden 1815 bereiste er England, lebte abwechselnd in Dresden, Muskau und Berlin (wo er Kontakt zu literarischen Kreisen unterhielt, befreundet u.a. m. Bettine von Arnim, Heinrich Heine, E.T.A. Hoffmann sowie Rahel und Karl August Varnhagen von Ense); legte auf seinem Gut eine weithin berühmte Parklandschaft nach englischem Vorbild an, auch theoretisch befasste er sich mit dem Landschaftsbau; 1822 in den Fürstenstand erhoben; heiratete Lucie Reichsgräfin von Pappenheim, Tochter des preußischen Reichskanzlers Hardenberg, von der er sich 1826 pro forma scheiden ließ, um eine andere lukrative Ehe einzugehen und seine zerrütteten Finanzen zu sanieren, dieser Plan scheiterte jedoch; ab 1828 ausgedehnte Reisen (u. a. nach Nordafrika und Kleinasien); seine Frau hatte die Idee, seine Reise-Briefe zu publizieren, sie erschienen 1830-31 anonym und wurden als eines der meistgelesenen Bücher des 19. Jahrhunderts ein spektakulärer Erfolg; 1835 Reisen nach Algerien, Tunis, Malta und Griechenland (1836), Ägypten (1837), in den Vorderen Orient und Kleinasien, 1839 trat er die Heimreise an und kam 1840 mit einer äthiopischen Sklavin und Geliebten in Muskau an, die allerdings bald verstarb; 1845 musste er Gut Muskau verkaufen und zog mit seiner geschiedenen Frau Lucie auf das väterliche Erbgut Branitz bei Cottbus; erhielt 1861 das Prädikat Durchlaucht; 1866 während des Deutschen Krieges im preußischen Generalstab; einer der beliebtesten Reiseschriftsteller seiner Zeit, überragender Landschaftsgestalter.
Werke
Briefe eines Verstorbenen. Ein fragmentarisches Tagebuch aus England, Wales, Irland und Frankreich etc., 4 Tle. 1830-1831
Andeutungen über Landschaftsgärtnerei 1834
Tutti Frutti. Aus den Papieren des Verstorbenen, 5 Bde. 1834
Vorletzter Weltgang von Semilasso etc., 3 Bde. 1835
Jugend-Wanderungen. Aus meinen Tagebüchern. Für mich und Andere 1835
Semilasso in Afrika, 5 Bde. 1836
Der Vorläufer 1838
Südöstlicher Bildersaal, 3 Bde. 1840-1841
Aus Mehemed Ali's Reich, 3 Bde. 1844
Die Rückkehr, 3 Bde. 1846-1848.