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Ruth Lauterbach-Baehnisch

Andere Namen
  • Renate Ursula Beate Baehnisch
  • Ruth Lauterbach
  • Ruth Lauterbach-Baehnisch
  • Ruth Baehnisch
1910 - 1997
GeschlechtWeiblich
BiographieBiographie Ruth Lauterbach Baehnisch

Die Fotografin Ruth Lauterbach-Baehnisch wurde 1910 als jüngste von drei Schwestern in Buchholz (Harburg an der Elbe) geboren. In ihrer Kindheit zieht sie häufig um und lebt unter anderem in Königsberg (heute Kaliningrad), Berlin und im Kreis Neuss bevor es sie 1926 nach Köln verschlägt. Dort macht Baehnisch zunächst zwischen 1926 und 1928 eine Ausbildung zur Retuscheurin, entscheidet sich danach aber für eine weitere Lehre als Fotografin. Sie ergattert einen Ausbildungsplatz bei August Sander, der sie zwischen 1928 und 1931 in seinem Kölner Atelier ausbildet. Im Anschluss arbeitet Baehnisch noch weitere sieben Jahre als Assistentin bei Sander. In dieser Zeit hat sie Kontakt zur Künstlergruppe der Kölner Progressiven u.a. zu Heinrich Hoerle und Franz Wilhelm Seiwert.

1937 macht Baehnisch dann ihre Meisterprüfung und eröffnet schließlich 1938 ihr eigenes Atelier in der Mintropstraße 19 in Düsseldorf. Sie widmet sich hauptsächlich Porträts, Landschafts- und Pflanzendarstellungen sowie der Architekturfotografie. Themen, die sie für den Rest ihrer beruflichen Laufbahn begleiten werden.
Erste Bekanntheit in der Düsseldorfer Kunstszene erlangt sie durch eine Porträtreihe der Professoren der Düsseldorfer Kunstakademie, die sie 1939 anfertigt und die den Grundstein für weitere Aufträge von Düsseldorfer Künstlern in den folgenden Jahrzehnten legt. Von 1938 bis 1944 ist sie außerdem als freie Fotografin für die Düsseldorfer Nachrichten (heute Westdeutsche Zeitung) tätig. In dieser Zeit entstehen viele Aufnahmen des Düsseldorfer Stadtgebietes. Insbesondere in der Düsseldorfer Altstadt, im und um Schloss Benrath, im Hofgarten und in Kaiserswerth findet sie Motive. 1943 wird ihr Atelier dann bei einem Bombenangriff stark beschädigt, auch ein Teil ihres Fotoarchivs wird zerstört. Durch ihre Freundschaft mit Nils van Bülow, dem damaligen Direktor der Gerresheimer Glashütte, hatte sie im Vorhinein aber bereits einen Teil des Fotoarchivs auf das Werksgelände auslagert. So blieb unter anderem ihre Meistermappe erhalten. Kurz darauf bezieht sie ein neues Atelier auf dem Kaiser Wilhelm Ring in Düsseldorf Oberkassel.
Nach Kriegsende entsteht zwischen 1945 und 1946 ihre heute wohl bekannteste Werkserie, die Kölner Kirchen. Diese zeigt die Ruinen der Kölner Kirchen und auch Teile der zerstörten Kölner Innenstadt. Zu dieser Zeit entstehen außerdem Aufnahmen der, von der Wehrmacht, gesprengten Düsseldorfer Rheinbrücken.

In den folgenden Jahrzehnten, bis in die 1980er Jahre, nimmt sie eine Reihe von Porträtaufnahmen von Düsseldorfer Künstlern in ihren Ateliers auf. Darunter z.B. Ewald Mataré, Will Küpper, Max und Gerda Kratz, Norbert Kricke und Hannelore Cremers-Köhler. Darüber hinaus übernimmt sie Reproduktionsfotografien für Künstler und ist besonders beliebt als Fotografin für plastische Werke. Seit den 1950er Jahren bis 1983 fotografiert sie auch immer wieder Sammlungsobjekte für das Clemens Sels Museum Neuss. Darüber hinaus übernimmt sie Aufträge deutscher Industrieunternehmen und fotografiert Werksgelände und Fabrikhallen beispielsweise für die Auto-Union in Düsseldorf Derendorf oder die Dyckerhoff und Widmann AG.

Eine große Zäsur in ihrem Werk stellt die Hochzeit mit dem Künstler und Sammler Carl Lauterbach 1958 dar. Nach eigener Aussage schließt sie kurz darauf ihr Atelier und konzentriert sich in erster Linie auf gemeinsame Projekte, wie Ausstellungen für die Düsseldorfer Messegesellschaft NOWEA (1960er Jahre) oder den Aufbau des Fotopressedienstes Aktuelle Rückschau. Darüber hinaus übernimmt sie auch die Erstellung von Reproduktionen für das Archiv Lauterbach und der künstlerischen Arbeiten ihres Mannes.

1986 werden erste Werke von Ruth Lauterbach-Baehnisch in einer Ausstellung zum Lebenswerk ihres Mannes im Stadtmuseum Düsseldorf präsentiert. Zwei Jahre später folgt die Teilnahme an der Ausstellung „Düsseldorfer Photographinnen“ im Kulturbahnhof Eller. 1995 zeigt das Stadtmuseum Düsseldorf schließlich die erste Einzelausstellung, auf die 1997 und 1998 zwei weitere Schauen folgen. Ruth Lauterbach-Baehnisch verstirbt 1997 in Düsseldorf.

Ihr Archiv befindet sich im Stadtmuseum Düsseldorf.

Quellen:
Nachlass Ruth Lauterbach-Baehnisch, Stadtmuseum Düsseldorf
Kölner Kirchen 1945/46. Ruth Lauterbach-Baehnisch Photographien (Katalog Stadtmuseum Düsseldorf), Düsseldorf 1998, S.98-99
Frauenobjektiv. Fotografinnen 1940 bis 1950 (Katalog Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland), Köln 2001, S. 135

SterbeortDüsseldorf
SterbeortDüsseldorf, Deutschland
GeburtsortBuchholz, Hamburg
Preise/EhrungenVerdienstplakette
Preise/EhrungenStadtmuseum
GND-Nummer121174050
AKL-Nummer42282300
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