Objekte von: Leon Schalit
Leon Schalit gab zwischen 1890 und 1900 "Die Wiener Israeliten" heraus und verfasste Beiträge für die "Neue Freie Presse". Er war der Bruder des Musikers Heinrich Schalit (1886 - 1976) und Halbbruder des Zionisten Isidor Schalit (1871 - 1954). Er besuchte die Realschule und Handelsakademie, betrieb Sprach-, Literatur- und Geschichtsstudien. Er hielt sich wiederholt durch längere Zeit als Publizist in England auf, wo er - vor 1933 - u. a. als Vertreter der Wiener Zeitung wirkte wie auch als Wiener Korrespondent des Londoner "Observer" und des New Yorker "Jewish Morning Journal". In den 1930er Jahren gehörte Schalit zu den Vorstandsmitgliedern des österreichischen P. E. N.. Er floh mit Hilfe der Witwe J. Galsworthys vor dem Nationalsozialismus nach England (1938) und war dort auch im Vorstand des Exil-P. E. N. in London tätig. Neben wenig erfolgreichen eigenen dichterischen Versuchen veröffentlichte Schalit eine Vielzahl von Artikeln in österreichischen, englischen und amerikanischen Zeitschriften und Zeitungen - häufig zur Person Galsworthys. Damit, aber mehr noch durch seine großes Sprachgefühl verratenden Übersetzungen einer Reihe von dramatatischen und epischen Werken dieses Autors sowie durch eine, sogar ins Englisch übersetzte Monographie über ihn trug Schalit wesentlich zur Rezeption Galsworthys im deutschen Sprachraum bei. In der Zeit seiner Emigration hingegen trat Schalit literarisch nicht mehr in Erscheinung.
Quelle: Östereischisches Biographies Lexkikon 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 46, 1990), S. 30-31. Online verfügbar unter: http://www.biographien.ac.at/oebl?frames=yes