Objekte von: Sigmund Graff
Sigmund Graff wurde als Sohn eines Rechtsanwalts und Bürgermeisters von Roth geboren. Nach seiner Schulausbildung meldete er sich 1914, inspiriert durch die Schlacht von Langemarck, als Freiwilliger für den Ersten Weltkrieg und brachte es bis zum Offizier. Nach Ende des Krieges begann er ein Studium der Nationalökonomie und arbeitete nebenbei journalistisch im Erzgebirge.
Zwischen 1924 und 1933 war Graff Mitarbeiter von Franz Seldte im Stahlhelm, gleichzeitig war er Redakteur der gleichnamigen Parteizeitung. 1926 publizierte er unter dem Pseudonym C.E. Hintze das Buch "Die endlose Straße", in dem seine Erlebnisse im Ersten Weltkrieg verklärend dargestellt wurden. Zwischen 1930 und 1936 stellten sich daher auch erste große Erfolge im In- und Ausland ein, darunter in Österreich und Italien. wegen seiner militärkritischen Grundaussage war die Aufführung des Stückes ab 1936 im Deutschen Reich verboten.
1933 erfolgte Graffs Ernennung zum Referenten ins Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, in dem er Mitarbeiter des Reichsdramaturgen Rainer Schlösser wurde. 1938 wurde Graff zum Regierungsrat befördert. Graffs Arbeit in Goebbels Ministerium war 1937 zusätzlich mit seinem Eintritt in die NSDAP verbunden.
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Graff in die Presse- und Propagandaabteilung des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) versetzt und verbreitete in seinen Publikationen die üblichen Durchhalteparolen. Bei Kriegsende war er Hauptmann im NS-Führungsstab des OKW, der bald darauf in alliierte Kriegsgefangenschaft geriet.
Nach 1945 wehrte sich Graff vehement dagegen, mit dem NS-Regime in Zusammenhang gebracht zu werden. Im Spruchkammerverfahren 1948 ging Graff als "Entlasteter" hervor, der noch im selben Jahr seine Arbeit als freier Schriftsteller wieder aufnehmen konnte.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sigmund_Graff [Letzter Zugriff: 2009-06-17]