Objekte von: Peer Augustinski
Peer Augustinski erlernte als Kind zunächst das Klavierspiel. Ab 1954 begann er als Schüler in Neustrelitz mit einem Studium der Musik. 1957 siedelte er in die Bundesrepublik über und besuchte von 1961 bis 1964 die Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin.
Von 1964 bis 1966 war er als Theaterschauspieler am Fränkischen Theater Schloss Maßbach engagiert. Weitere Stationen seiner künstlerischen Laufbahn waren das Städtebundtheater Hof (1966 - 1968), das Schleswig-Holsteinische Landestheater in Flensburg (1968 - 1970) sowie die Bühnen der Städte Kiel (1970 - 1972) und Köln (1972 - 1977). Augustinski agierte in Klassikern wie Die Gerechten von Albert Camus, Die Räuber von Friedrich Schiller, Die Ratten von Gerhart Hauptmann, Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller und im Rahmen der Bad Hersfelder Festspiele 1978 in Der Diener zweier Herren von Carlo Goldoni.
Später war er als freier Schauspieler tätig. Von 2001 bis 2005 absolvierte er mit Ephraim Kishons Trauerspiel Es war die Lerche eine Theatertournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Im Jahr 1975 wurde Augustinski von Regisseur Michael Pfleghar für das Fernsehen entdeckt und erlangte durch dessen Sketchserie Klimbim einen hohen Bekanntheitsgrad. Ebenfalls unter der Regie von Pfleghar und neben Ingrid Steeger spielte er zeitgleich in der Comedy-Fernsehserie Zwei himmlische Töchter. In den nachfolgenden Jahren blieb Augustinski in Film und Fernsehen eine feste Größe. Er wirkte in Literaturverfilmungen wie Christine Brückners Jauche und Levkojen (1979) und dessen Fortsetzung Nirgendwo ist Poenichen (1980) sowie Feuchtwangers Exil (1981) mit, in Klamaukfilmen wie Drei gegen Drei der NDW-Gruppe Trio (1985), Familienserien wie Unsere schönsten Jahre neben Elmar Wepper und Uschi Glas (1983) und Krimiserien wie Der Alte und Derrick oder der Fernsehreihe Das Traumschiff. Darüber hinaus fungierte Augustinski von 1992 bis 1995 als Moderator der Sat.1-Show Mann-o-Mann und präsentierte 1998 auf kabel eins das Satiremagazin Fiktiv, das im Folgejahr mit der Silbernen Rose von Montreux ausgezeichnet wurde.
Ab Mitte der 1980er Jahre war Augustinski zudem umfangreich als Synchronsprecher tätig. Vor dem Hintergrund seiner Theatererfahrung und Musikalität besetzte ihn Arne Elsholtz erstmals auf Robin Williams als redegewandter Radiomoderator in Good Morning, Vietnam (1987). Seitdem galt Augustinski bis zu Williams Tod im August 2014 als deutsche Feststimme des Charakterdarstellers. Darüber hinaus synchronisierte er international bekannte Kollegen wie Dudley Moore in Santa Claus (1985), Jeff Daniels in Dumm und Dümmer (1994), Jean Reno in Zwei Irre und ein Schwein (1995) und Tim Allen in Aus dem Dschungel, in den Dschungel (1997). Im Zeichentrickfilm Asterix in Amerika (1994) sprach er die Titelrolle des zaubertrankgestärkten Galliers, in der Disney-Produktion Aladdin den Flaschengeist "Dschinni". Darüber hinaus lieh er dem Cowboy "Woody" in den ersten beiden Toy Story-Filmen und der Fledermaus Bartok in Anastasia (1997) von Don Bluth seine Stimme. Weniger bekannt ist, dass er Regisseur Peter Jackson in Bad Taste und Dom Joly in der Serie Trigger Happy TV synchronisierte. Als Synchronsprecher des britischen Comedians Steve Pemberton lieh er über 20 Figuren in der Fernsehserie The League of Gentlemen seine Stimme.
Peer Augustinski hat darüber hinaus Hörbücher aufgenommen, darunter Die Nachtwächter, Gevatter Tod und Ab die Post von Terry Pratchett sowie mehrere Kriminalgeschichten von Edgar Wallace und Kinderhörbücher wie Lisabeth und die knallharten Piraten von Richard Hamilton (2005) und Mein 24. Dezember von Achim Bröger (2007). Zudem übernahm er Gastrollen in verschiedenen Hörspielserien wie Gruselkabinett, Geisterjäger John Sinclair, Sherlock Holmes und Das Sternentor. In der BR-Hörspielserie "Der letzte Detektiv" sprach er von 1985 bis 2008 in den Folgen 5 bis 42 die Rolle des Computers "Sam".
Im Jahr 2007 wirkte Augustinski in der Rolle des Pontius Pilatus an der ersten inszenierten Lesung der Bibel nach Martin Luther mit, die von der Deutschen Bibelgesellschaft initiiert wurde.
Quelle und weiterführende Informationen s. http://de.wikipedia.org/wiki/Peer_Augustinski [Stand: März 2015]