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Franz Monjau

Andere Namen
  • Franz Monjau
  • Franz Walter Monjau
DE, 1903 - 1945
GeschlechtMännlich
Biographie Junges Rheinland

  • Franz Monjau wird am 30. Januar 1903 in Köln geboren. Sein Vater ist ein aus Barmen stammender Fabrikant, seine Mutter stammt aus einer jüdischen Weinhändler-Familie in Mainz. 1910 zieht die Familie nach Düsseldorf, wo der Vater Hauptvertreter der Zigarettenfabrik A.M. Eckstein & Söhne wird. Nach dem Abitur beginnt Franz Monjau 1922 ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie. Er belegt zunächst Kurse bei Willy Spatz und wird später Meisterschüler von Heinrich Nauen. Zu seinen ersten großen Aufträgen gehört ein Wandfries im Rheingoldsaal der Rheinterrassen anlässlich der GeSoLei-Ausstellung 1926. Mit dem Honorar reist Monjau für mehrere Monate nach Paris. Vermutlich kurz nach Abschluss seines Studiums schließt Monjau sich 1926 dem Jungen Rheinland an und nimmt in den folgenden zwei Jahren an den Jahresausstellungen der Düsseldorfer Künstlervereinigung teil. Er gehört zum linken Flügel der Gruppe und steht der KPD nahe.

    Im Mai 1930 heiratet Monjau die Gymnastiklehrerin Marie Mertens, genannt Mieke. Nach der Eheschließung ist er selbst bis 1933 als Studienrefrendar und Kunstpädagoge am Düsseldorfer Real-Gymnasium in der Rethlstraße beschäftigt. Im Rahmen einer Verhaftungswelle gegen KPD-nahe „Flugblattverteiler" wird das Ehepaar Monjau im Juni 1933 mit einigen Freunden von der Gestapo verhaftet. Ebenfalls verhaftet werden Karl Schwesig, Hanns Kralik und Julo Levin, die wie Monjau zum Jungen Rheinland gehörten. Monjau wird in Folge der Inhaftierung aus dem Staatsdienst entlassen und aus der Reichskammer der Bildenden Künste ausgeschlossen. Zwischen 1936 und 1938 unterrichtet er als Zeichenlehrer an einer privaten jüdischen Schule in Düsseldorf und geht nebenher seiner freien künstlerischen Arbeit nach. Reisen führen ihn in dieser Zeit an die Nordsee, nach Holland und Belgien. Anschließend ist er zum Teil illegal als Lehrer an verschiedenen jüdischen Schulen in Düsseldorf und Berlin tätig, wo Mieke Monjau Anfang der 1940er Jahre lebt und arbeitet. Unter falschem Namen übernimmt Monjau auch Auftragsarbeiten für Werbeplakate. 1939 lässt er sich zum technischen Zeichner umschulen und wird für eine Firma im Schornsteinbau zwangsverpflichtet. Nach der Deportation seiner Mutter taucht er als „Mischling ersten Grades" aus Angst vor Verfolgung unter. Bei einem Bombenangriff wird im Juni 1943 sein Düsseldorfer Atelier zerstört. Ein Teil seines Oeuvres fällt dabei den Flammen zum Opfer.

    Im Oktober 1943 wird Monjau denunziert, wegen „Verweigerung des deutschen Grußes" verhaftet und in das Gestapo-Gefängnis in Ratingen gebracht. Von dort aus wird er im Januar 1945 in das KZ Buchenwald deportiert, in dessen Außenlager Ohrdruf (S III) er an den Folgen der Haft am 28. Februar 1945 stirbt.

    Ausstellungen (DJR):

    DJR 1927, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Oktober 1927 (Kat.-Nr. 124)

    DJR 1928, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Oktober 1928 (Kat.-Nr. 101-104)

    Literatur:

    Der Maler Franz Monjau 1903-1945, hg. v. Mieke Monjau, Düsseldorf 1993.

    Franz Monjau 1903-1945. Gemälde, Aquarelle, Dokumente. Zur Erinnerung an den 80. Geburtstag des Künstlers, Ausst.-Kat. Stadtmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1983.
WirkungsortDüsseldorf
GeburtsortKöln
SterbeortKZ Buchenwald
GeburtsortKöln
GeburtsortKöln
Preise/EhrungenStadtmuseum
Preise/EhrungenGedenkstein
GND-Nummer118583484
Familienbeziehung
  • Ehemann von Mieke Monjau (15870)
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