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Milly Steger

Andere Namen
  • Milly Steger
  • Emilie Steger
  • Emilie Sybille Elisabeth Johanna Steger
DE, 1881 - 1948
GeschlechtWeiblich
BerufBildhauerin
BerufGraphiker
BerufKünstlerin
Biographie Junges Rheinland
  • Milly Steger wird am 15. Juni 1881 als Emilie Steger in Rheinberg geboren. Sie verbringt ihre Kindheit in Elberfeld, wo ihr Vater als Amtsrichter tätig ist. Nach der Schulzeit besucht sie ein Pensionat in London und erhält dort Sprach- und Anstandsunterricht. Der Entschluss, Künstlerin zu werden, reift nach privatem Zeichenunterricht in London. Nach ihrer Rückkehr besucht Milly Steger zunächst die Klasse für Stuckateure und Steinmetze an der Kunstgewerbeschule in Elberfeld und nimmt anschließend privaten Unterricht bei Karl Janssen in Düsseldorf. 1906 lernt sie auf einer Parisreise die Bildhauer Auguste Rodin und Aristide Maillol kennen. Während eines Studienaufenthalts in Florenz trifft sie auf Georg Kolbe. Beide Begegnungen beeinflussen die Künstlerin nachhaltig. 1908 zieht Steger nach Berlin und beginnt selbst an der Damenakademie des Vereins der Berliner Künstlerinnen zu unterrichten.
    1910 wird Milly Steger durch Vermittlung des Sammlers und Mäzens Karl Ernst Osthaus Stadtbildhauerin in Hagen. Im Künstlerkreis um Osthaus kommt sie in Kontakt mit Moissey Kogan, Christian Rohlfs und Jan Thorn-Prikker. In den Jahren 1910 und 1912 nimmt Steger an den Sonderbundausstellungen in Düsseldorf und Köln teil. 1914 ist auf der Jahresausstellung des Deutschen Werkbundes in Köln vertreten. 1917 kehrt Milly Steger nach Berlin zurück, bleibt aber dem Rheinland verbunden.
    So nimmt sie im Sommer 1919 nicht nur an der ersten Ausstellung des Jungen Rheinland in der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf teil, sondern ist im November desselben Jahres auch auf der ersten Wanderausstellung der Gruppe in der Barmer Ruhmeshalle vertreten. 1920 ist sie auch auf der zweiten Wanderausstellung der Gruppe im Kunstmuseum Essen vertreten und nimmt als Mitglied des Jungen Rheinland an der „Großen Kunstausstellung Düsseldorf" teil. 1922 zeigt sie auf der „I. Internationalen Kunstausstellung" im Kaufhaus Tietz eine Figurengruppe aus Gips.
    Von 1927 bis 1942 unterrichtet Milly Steger Bildhauerei und Aktzeichnen an der Unterrichtsanstalt des Vereins der Künstlerinnen zu Berlin, deren Vorstand sie darüber hinaus angehört. 1937 werden im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst" zwei ihrer Werke beschlagnahmt, sie erhält jedoch kein Berufsverbot. Im November 1943 wird bei einem Bombenangriff ihr Atelier zerstört und zahlreiche Werke vernichtet.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg bezieht Steger erneut ein Atelier in Berlin und setzt ihre künstlerische Arbeit fort.
    Milly Steger stirbt am 31. Oktober 1948 in Berlin.
    Ausstellungen (DJR):
    DJR 1919, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 22. Juni – 20 Juli 1919 (Kat.-Nr. 487-491)
    Erste Wanderausstellung des Jungen Rheinland in der Ruhmeshalle Barmen, 02. – 30. November 1919 (Kat.-Nr. 144)
    Zweite Wanderausstellung des Jungen Rheinland, Kunstmuseum Essen, 20. Januar – 20. Februar 1920 (Kat.-Nr. 144)
    DJR auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1920, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 15. Mai – 03. Oktober 1920 (Kat.-Nr. 1630-1632)
    I. Internationale Kunstausstellung Düsseldorf im Hause Leonhard Tietz, 28. Mai – 03. Juli 1922 (Kat.-Nr. 381)
    Literatur:
    Artinger, Kai, Milly Steger, in: Jürgs, Britta (Hrsg.), Wie eine Nilbraut, die man in die Wellen wirft. Portraits expressionistischer Künstlerinnen und Schriftstellerinnen, Berlin, 2002, S. 250–267.
    Schulte, Birgit (Hrsg.), Die Bildhauerin Milly Steger. Die Grenzen des Frauseins aufheben, Ausst.-Kat. Karl-Ernst Osthaus Museum Hagen, Hagen, 1998.
    Wemhoff, Matthias (Hrsg.), Der Berliner Skulpturenfund. „Entartete Kunst im Bombenschutt", Entdeckung, Deutung, Perspektive, Begleitband zur Ausstellung im Neuen Museum Berlin mit den Beiträgen des Berliner Symposiums vom 15. - 16. März 2012, Regensburg 2012.
SterbeortBerlin
GeburtsortRheinberg
GND-Nummer118617125