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Otto Sohn-Rethel

Andere Namen
  • Otto Wilhelm Sohn-Rethel
  • Otto Sohn-Rethel
1877 - 1949
BerufMaler
Biographie Junges Rheinland
  • Otto Wilhelm Sohn-Rethel wird am 18. Januar 1877 in Düsseldorf als zweiter Sohn des Malers Karl Rudolf Sohn und der Malerin Else Sohn-Rethel geboren. Mit seinen Brüdern Alfred und Karli Sohn-Rethel sowie der jüngeren Schwester Mira wächst er in großbürgerlichen Verhältnissen auf. Bereits im Kindesalter fertigt er erste Aquarelle und Zeichnungen an. Als Jugendlicher porträtiert er mehrere Mitglieder seiner Familie. Otto Sohn-Rethel interessiert sich auch für Naturwissenschaften, insbesondere für Schmetterlinge, von denen er bis Ende der 1880er Jahre eine große Sammlung zusammenträgt. 1890 wird er in die Elementarklasse der Düsseldorfer Kunstakademie aufgenommen, wo er von Heinrich Lauenstein unterrichtet wird. Sohn-Rethel studiert bis 1893 an der Akademie, zuletzt in der Klasse von Peter Janssen dem Älteren. Es folgt ein Studienaufenthalt an der Académie Julian in Paris. Zwischen 1895 und 1897 hält sich Otto Sohn-Rethel mehrfach in der Künstlerkolonie Worpswede auf, wo er Freundschaft mit Otto Modersohn, Hans am Ende, Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler schließt. Bei seinen Besuchen in Worpswede ist er stets Gast auf Vogelers Barkenhoff. Bis 1906 folgen zahlreiche Reisen nach Holland, Frankreich und Italien, wo sich Sohn-Rethel z.T. für längere Zeit aufhält. Insbesondere Italien zieht den Künstler immer wieder an. Er lebt und arbeitet in jenen Jahren vermehrt in Rom und Anacapri. Im Januar 1906 wird Sohn-Rethel korrespondierendes Mitglied der Berliner Secession. 1909 gehört er zu den Gründungsmitgliedern des Sonderbundes. Von April bis Mai 1914 stellt er zusammen mit seinem Schwager Werner Heuser in der Galerie von Alfred Flechtheim aus. Während des Ersten Weltkriegs ist Sohn-Rethel in Düsseldorf stationiert.
    Otto Sohn-Rethel schließt sich 1919 ebenso wie sein Bruder Alfred dem Jungen Rheinland an und nimmt bis 1920 an sämtlichen Ausstellungen der Vereinigung teil. 1930 ist er noch einmal mit drei Werken auf der Jahresausstellung der Rheinischen Sezession vertreten. Sohn-Rethel pendelt seit 1919 dauerhaft zwischen Düsseldorf, Rom und Anacapri, wo sein Haus, die Villa Lina, sich zum Treffpunkt der intellektuellen Ausländergemeinde entwickelt. Während des Zweiten Weltkriegs überschreibt er die Villa einem italienischen Freund, um die Beschlagnahmung des Gebäudes zu vermeiden. Nach Kriegsende verweigert dieser jedoch die Rückgabe der Villa sowie der darin befindlichen Gemälde. Otto Sohn-Rethel kommt daraufhin im Haus eines befreundeten Industriellen unter.
    Otto Sohn-Rethel stirbt am 7. Juni 1949 in Anacapri.
    Ausstellungen (DJR):
    DJR 1919, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 22. Juni – 20. Juli 1919 (Kat.-Nr. 478-486)
    Erste Wanderausstellung DJR, Ruhmeshalle Barmen, 02. – 30. November 1919 (Kat.-Nr. 140-142)
    Zweite Wanderausstellung DJR, Kunstmuseum Essen, 20. Januar – 20. Februar 1920 (Kat.-Nr. 140-142)
    DJR auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1920, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 15. Mai – 03. Oktober 1920 (Kat.-Nr. 1242)
    RS 1930, Jahresausstellung mit einer Gedächtnis-Ausstellung für Walter Ophey, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Mai und Juni 1930 (Kat.-Nr. 276-278)
    Literatur:
    Negendanck, Ruth und Pese, Claus, Zauberinsel Capri. Auf den Spuren deutschsprachiger Künstler, Köln 2018, S. 219-222.
GND-Nummer123924715