Objekte von: Harald Buchrucker
1931 gründete Harald Buchrucker (mit Unterstützung seines Freundes, des Künstlers Wilhelm Blutbacher (Stuttgarter Sezession), in Ludwigsburg eine "Werkstatt für kunstgewerbliche Metallarbeit", die Schwäbische Zinn- und Silberschmiede (seit 1954 Harald Buchrucker). Bereits zwei Monate später war sie mit einer Musterkollektion auf der Leipziger Messe vertreten - seit Herbst des Jahres 1931 auf den renommierten Grassimessen. Binnen weniger Jahre gelang es der Werkstatt mit ihren "handgeschmiedeten", d.h. in der Silberschmiedetechnik hergestellten Produkten aus überwiegend Zinn, ein aus Dänemark übernommenes Verfahren, sich einen festen Platz unter den künstlerisch richtungsweisenden Manufakturen zu sichern.
Produziert wurde sachlich-funktionales Tafel- und Sakralgerät, das sich an den modernen und schmucklosen Formen orientierte, die der Deutsche Werkbund in den 1920-er und 1930-er Jahren propagiert hatte: formschönes Kunsthandwerk auf hohem Niveau.
Als Zinn mit Beginn des Zweiten Weltkriegs nicht mehr zur Verfügung stand, wurde die Produktion auf Messing und Kupfer, dann auch auf Aluminium, Cupal und sogar Zink umgestellt. Nach dem Krieg erlangte die Werkstatt Harald Buchrucker durch die Verleihung weiterer Preise große Anerkennung, so unter anderem des Staatspreises Baden-Württemberg 1957 und 1960, des Bayrischen Staatspreises 1965 sowie einer Ehrenurkunde auf der Weltausstellung in Brüssel 1958. Die Werkstatt stand damals auf ihrem künstlerischen und wirtschaftlichen Höhepunkt.